Mittwoch, 31. Dezember 2014

10 Dinge die du im ersten Lebensjahr deines Babys erkennen wirst



Im Laufe des ersten Jahres deines Babys wirst du viele Dinge lernen und dich an einiges Gewöhnen müssen. Eigene Gewohnheiten abstellen, neue hinzufügen, einmal komplett alles umkrempeln. Stell dir vor, beim Tetris fällt auf einmal ein Kreis herunter. Auch wenn du am Anfang denkst, das ist unmöglich, da alles herumzubauen, im Laufe der Zeit fügt sich alles zusammen. Auch wenn man manchmal etwas drücken und quetschen muss.

- Wenn du auf dem Klo sitzt und es kracht in Küche oder Wohnzimmer, brauchst du dich bei deinen Geschäften nicht sonderlich beeilen. Es ist eh zu spät, was immer da gerade passiert ist. Nimm auf dem Weg dorthin lieber schon einmal den Putzeimer mit.

- Statt „Nein!“ zu sagen, kannst du auch „Würstchen!“ oder „Bubbedibuuu!“ sagen. Das Ergebnis bleibt dabei gleich.

- Wenn das Kind irgendetwas neues ständig wiederholt und du weißt nicht warum, lautet die häufigste Lösung: „Weil es das kann!“ Dazu zählt zB. monotones, tagelang andauerndes Prusten. Auch wenn es nervt, da musst du durch. In ein paar Wochen kann es etwas neues und das wird das Prusten dann auswechseln.

- Spielzeug ist definitiv nicht interessanter als seine Verpackung. Siehe Katzenverhalten. Das wird auch so lange andauern bis du die Verpackung entsorgt hast.

- Die Menge des Spielzeuges ändert nichts am Glücklichsein des Kindes. Es ändert nur die Dauer des Aufräumvorganges.

- Wenn du tagelang einen Ausflug/Aktion/Besuch planst und vor Nervosität jede Minute genauestens durchdacht hast, geschieht meist folgendes:
a) alles klappt ohne Zwischenfälle und du merkst dass all die Aufregung und Sorge umsonst war. Vor allem wenn dein Kind diesen „war was?“ Ausdruck im Gesicht hat.
b) jemand wird krank und ihr bleibt zu Hause.

- Vergiss die Aussage „ich werde so gut wie nie krank!“. Mit Kind zählt das jetzt nicht mehr. Denn alle Viren die an Einkaufswagen abgeleckt werden, landen mit Garantie beim Knuddeln auch bei dir.

- Selbst wenn du penibel darauf achtest, dass das Essen deines Babys Gesund ist, weder Salz noch Zucker oder zu viel Fett enthält, passiert folgendes:
a) beim Einkaufen bekommt es von einer netten Verkäuferin einen Keks o.ä. geschenkt und du bemerkst es erst, wenn der Keks halb aufgegessen ist.
b) Eine Oma/Tante füttert beim Familientreffen dein Kind mit Kuchen/Sahne/Pommes.
Merke dir zumindest: Es wird nicht schaden, dein Kind stirbt nicht davon, nur du bist erstmal abgeschrieben, weil du keine Kuchen/Sahne/Pommes hast!

- Wenn dein Kind irgendwann vier Nächte lang durchschläft wird es das in der fünften Nacht nicht mehr tun. Es wird alles komplett anders machen und mindestens dreimal wach werden um etwas zu Essen zu fordern, kuscheln zu müssen, oder nach Brüsten zu graben, wenn es neben dir im Bett liegt. Also freu dich nicht zu früh.

- Zuletzt ganz wichtig:
Dein Kind macht all das nicht absichtlich! Dazu zählt auch, wenn du gewickelt hast und der angestrengte Gesichtsausdruck dir ein neues „Gewitter“ ankündigt.
Wenn es dich an den Haaren zieht und lacht, wenn du „Aua!“ schreist und kreischt.
Wenn es dich beim Stillen kneift und du an den Brüsten stecknadelkopfgroße blaue Flecken hast, die jede Gerichtsmedizin im Falle deines plötzlichen Todes vor ein Rätsel stelt.
Wenn es dich haut und kratzt und dir ins Gesicht tritt, während es im Bett über dich hinüber krabbelt um dir deinen Wecker auf den Kopf zu werfen.
Und vieles mehr.
Es wird auch nicht absichtlich „Mama“ zum Papa sagen. Aber wenn es das tut kannst du dir sicher sein, dass „Mama“ für dein Kind nicht nur die Bezeichnung für dich ist, sondern ein Wort für Liebe und Zuneigung und Geborgenheit. Um Hilfe zu bekommen oder auf den Arm genommen zu werden, geknuddelt und gestreichelt und einfach nur lieb gehabt zu werden.
Oder wenn es in die Windel gemacht hat.

Dienstag, 30. Dezember 2014

Weihnachten


Ein endloses Fest in diesem Jahr. Im Grunde begannen wir Weihnachten zu feiern, als wir Anfang Dezember unseren Baum aufstellten. Plastiktanne mit Plastikkugeln im Laufstall auf einem Tisch. In absoluter Entfernung zum Kind. Welches aber absolute Begeisterung für den Baum zeigte. Bei jedem Vorbeilaufen zeigte sie auf die Kugeln „Da!“ und auf die Lichter „Da!“ und berührte alles sachte mit ihrem ausgestreckten Zeigefinger.
Dann dekorierte ich in einem Rundumschlag auch den Rest der Wohnung. Es gab einen Holzstern in der Küchentür „Da!“ und Glitzerkugeln im Flur „Da!“ und Engel im Kinderzimmerfenster „Da!“ und vieles mehr.
Jeden Tag leuchtete bei uns der Weihnachtsbaum und an den Sonntagen der Adventskranz. Auch der musste von Mimi begutachtet werden und der Kater musste ihn probieren, denn dieser bestand aus echter Tanne. Was ich ein paar Stunden später herausfand, als ich die Kotze-Haar-Tannennadel-Häufchen vom Flurteppich wischte.
Sonntags durfte Mimi auch ausnahmsweise vom Spekulatius kosten. Sonst gabs ja nur total gesunde Reiskekse zum Knabbern. Aber Sonntags...und weil Weihnachten war, machten wir eine Ausnahme.

Einen Tag vor Weihnachten stürmten wir den Supermarkt um auf den letzten Drücker noch einen Fisch zu besorgen. Mimi genoss das Einkaufen, erstmal gab es natürlich wieder haufenweise Eindrücke die auf sie einstürmten und dann war mein Bruder mit dabei, der mit ihr im Einkaufswagen wild durch die Gänge quietschte. Einkaufen ist für sie sowieso immer ein großes Erlebnis, weil es da Dinge in den Regalen gibt, die man anschauen kann. Dann gibt es Leute die vorbeilaufen, wenn man sie nicht an der Jacke erwischt und sie sich ein wenig mit einem beschäftigen. Oder man füttert sie mit Zetteln, die man der Mama klaut. Oder man angelt Socken vom Warentisch und nimmt sie mit bis es jemandem auffällt.

Heiligabend nun, kamen die Oma und der Opa und später Mimis Onkel. Die Oma hat sie besonders gerne, weil sie sich leicht verarschen lässt. Mimi lässt dann etwas fallen und kreischt vor Freude, wenn die Oma sich bückt um es wieder aufzuheben. Was daran nun für sie witzig ist, hat noch keiner herausfinden können. Vielleicht weil die Oma dabei andere Geräusche macht als die Mama. Aber lachen kann jeder darüber. Beim Essen macht die Oma auch andere Geräusche. Denn während ich nur dem Blattspinat und den Kartoffeln hinterhersah, wie sie auf den Boden fallen gelassen wurden, kommentierte das die Oma mit großen „oh nein!“-s und „oh je!“-s. Hat sie vielleicht im Laufe der Jahre vergessen, dass das Essen, was man einem 10 Monate altem Kind auf den Tisch stellt, einen längeren Weg in den Bauch hat. Vom Teller in die Hand, zum Mund. In den Mund, wieder aus dem Mund heraus in die Hand zum Anschauen. Dann wieder Richtung Mund, aber fallenlassen auf den Boden. Von dort wird es aufgehoben und auf den Tisch gelegt und dann geht es doch irgendwann mit der Hand in den Mund und wird runtergeschluckt. Und wenn es dann nicht doch noch mal raus kommt, wird es auch verdaut! Aber die Oma meint es ja nur gut mit meinem Teppich, den ich innerlich schon aufgegeben habe.

Als dann der Papa endlich von der Arbeit kam, gab es sogar Geschenke. Mimi war schon fertig im Schlafanzug und satt und müde, fand aber doch sehr viel Spaß daran, ihre Geschenke auszupacken. So viel Knisterpapier! Und noch mehr Papier. Was in dem Papier drin war, war zwar erstmal zweitrangig, weil das Papier so schön war, aber dann freute sie sich doch über die tollen Sachen.

Und weil Weihnachten war, und sie uns auch was Schenken wollte, probierte sie an diesem Tag zum ersten Mal einen Schritt alleine zu laufen! Herrlich kitschig schön!

Ja, das erste Weihnachten. Noch befinden wir uns in der Zeit wo es für Mimi viele erste Male gibt. Gerade jetzt im Winter entdeckte viel Neues. Das erste Mal Wolfsbarsch und das erste Mal Hasenbraten. Das erste Mal Schnee, und den fand sie wirklich klasse, so kalt und lustig und dann nass, aber auch irgendwie lecker! Das erste Mal Geschenke auspacken und dann das erste Mal alleine Laufen! Das Laufen schneller geht und mehr Spaß macht als Krabbeln hat sie schnell gemerkt, aber da es alleine noch nicht so gut klappt, schnappt sie sich lieber zwei Finger von jemandem der da gerade für herhalten muss und läuft eine Ewigkeit durch die Wohnung.
Am 1.Weihnachtstag fuhren wir zur anderen Oma und da waren dann auch ganz viele Tanten, die alle mal mit ihr durchs Haus liefen. Da gabs dann auch noch mal Geschenke und alles war total aufregend und toll!

Das größte Geschenk für uns Eltern war allerdings, dass klein Mimi nach solch aufregenden Tagen auch eine lange Nachtruhe benötigte und wir endlich mal lange durchschlafen durften!

Und ganz klammheimlich kam auch noch ein drittes Zähnchen durch. Ohne Quengeln, Fieber, Schreien und Zahnschiss. Ja, es gibt Zahnschiss. Und in ein paar Jahren die Zahnfee.
So viel Neues...

Sonntag, 7. Dezember 2014

O du fröhliche Menschenmenge



Sonntag, 2. Advent. Und wie der Titel schon vermuten lässt, waren wir heute auf dem Weihnachtsmarkt. Jaajaa, ich weiß auch, dass man als Einheimischer den weltbekannten und berühmten Weihnachtsmarkt in unserer kleinen Stadt an solchen Adventssonntagen meidet. Warum? Ganz einfach: Wir befinden uns erst einmal im Harz. Der Harz wird im Sommer wie im Winter von Touristen gerne überrannt, weil er Berge und Bäume hat und gerade im Winter zwischen den Bäumen auf den Bergen noch die Abfahrten sind, die man mit Ski und Co hinunter brettern kann. Wir haben jetzt im Dezember zwar noch keinen Schnee, aber trotzdem Unmengen von Touristen.
Zum Zweiten wohnen wir in einer Stadt mit historischem Hintergrund und Untergrund und Fachwerk-Runderum-Grund.
Und zum Letzten bauten die Marketingmenschen den Harzwald eines Tages auch noch in der Innenstadt auf, beleuchteten und beglühweinten ihn und nannten ihn Weihnachtswald.
Gerade letzterer ist der Grund für Millionen von Menschen, alljährlich im Dezember an den Wochenenden in unser kleines Städtchen zu schwärmen.

Heute schien die Sonne und es war mit ca 6°C sogar recht angenehm – also nicht bitterlich kalt. Und da unsere Mimi eine leichte Erkältung hatte, beschlossen wir, einen Spaziergang zu machen. Denn frische Luft tut da ja gut.
Unterwegs fragte mein Mann: „Wollen wir zum Weihnachtsmarkt, einen Kakao trinken?“
Ich dachte: 'Menschenmengen, Gedränge, Geschubse, Kinderwagen, Stress... Kakao'
Und sagte: „Klar, gerne!“
Je weiter wir in die Innenstadt eindrangen, desto mehr Menschen liefen herum. Und dann kamen wir an. Mimi freute sich, wippte in der Karre auf und nieder, denn überall waren Lichter und Tannen und Menschen und Hunde und so viele andere tolle Dinge!
Wir schoben uns hinein. Ich könnte euch jetzt so tolle Beispiele nennen, wie zB. drei Samenzellen, die unter hunderttausend weiteren eine Eizelle umlagern, oder irgendwas mit Ameisen. Aber stellt euch einfach einen Weihnachtsmarkt am Adventssonntag vor. Und uns drei mit Kinderwagen.
Mimi sah viele Ärsche und war trotzdem noch erfreut. Als wir am Mittelpunkt ankamen und kurz Rast machten um Luft zu schnappen und mein Mann die umgebenden Buden nach Kakao und Kaffee absuchte, änderte sich die Physik des Schwarmes, denn auf einmal war Mimi der Mittelpunkt des Interesses.
„Oh, guck mal, die Kleine!“
„Oh, wie süß!“
„Oh, schau mal!“
...Oh du fröhliche...da kam der Mann von der Kakaojagt wieder, aber erfolglos. Kakao ja, Kaffee nein. Wir suchten weiter.
50m und 500 Ärsche weiter lichtete sich für Mimi wieder die Welt. Wir parkten in einer Tanne und warteten auf den Papa, der Kakao und Kaffee kaufen ging. Die Tanne war toll. Die konnte man titschen und sie bewegte sich. Ein paar Minuten später, war die andere Seite toll. Dann die Leute die vorbei liefen. Aber nach etwa 15 Minuten hatte ich Mimi auf dem Arm und wir hofften, dass sich der Papa nicht verlaufen hatte.
Aber er kam auch wieder. Es dauerte nur. Mimi naschte Sahne und bekam Reiskekse und war wieder zufrieden. Wir wärmten unsere Hände an den warmen Tassen und unsere kalten Bäuche mit warmen Kakao. Mmmmh!
Während ich nun gerne den Heimweg antreten wollte, wollte mein Mann noch eine Brezel. Also schoben wir uns einmal wieder durch einen Engpass. Mimi hatte die Schnauze voll von Ärschen und wollte bei Papa auf den Arm. Von Oben sah sie zwar auch Ärsche, aber nicht mehr nur Hintern. Die allgemeine Meinung um mich, kinderwagenschiebende Mutti, war: „Warum zum Geier geht die mit Kinderwagen auf den Weihnachtsmarkt?“
Was jedoch mit mehr oder weniger lustigen Sprüchen kundgetan wurde.
„Haha! Wenn sie erst laufen, wird es nicht mehr so schlimm!“
'Haha! Ja, weil ich dann vermutlich nur noch drauf achten muss, dass keiner auf mein Kind tritt!'
„Hat sie wohl nicht gehört!“
Ich sah den Mann an und lächelte. Immer lächeln!

Wir kamen dann auch an, da wo es die Brezeln gab. Mein Mann hatte mehr Spaß als ich, denn er erntete die bewundernden und neidvollen Blicke der Menschen, denen ich kurz darauf in die Hacken fuhr.
Es gab dann Käsebrezel für alle und danach hatte auch Mimi genug vom Ausflug. Es war schön, aber auch irgendwann einfach zu viel. Wir schoben nach Hause und nahmen ein heißes Bad. Danach war die Welt wieder schön! Der Papa hatte inzwischen die Lichter am Weihnachtsbaum angeschaltet und alles war warm und gemütlich.
Mmmmh, Weihnachten!

Dienstag, 2. Dezember 2014

Schlaf, Kindlein, schlaf


Deine Mutter ist ein Schaf..
na zumindest fühlt sie sich momentan morgens so, nach einer anstrengenden Nacht.

Vorweg: Ich habe momentan eine wundervolle Mittagspause! Pünktlich nach dem Mittagessen macht das Mimi ihre Augen zu und schläft mindestens 2 Stunden.
In denen ich dann duschen und putzen kann, oder auf dem Sofa meinen Roman lesen darf. Herrlich. Endlich richtig Zeit für mich und meine Fingernägel, für ein leckeres Mittagessen, das ich alleine in Ruhe essen darf, oder was ich sonst gerade machen möchte.
Nach den zwei Stunden höre ich meist ein Brabbeln im Kinderzimmer.
„Da, da da!“
„Pffrrrrrr“
„Ma, ma, ma, ba, ba!“
Dann weiß ich: Mittagspause vorbei, weiter an die Arbeit. Aber mit gut gelauntem und ausgeschlafenem Baby macht das auch wieder richtig Spaß. Dann gibt es etwas Obst oder einen Snack und wir spielen oder gucken Bilderbücher an.

Aber irgendwann – und das, wie man weiß, jeden Tag – kommt der Abend.
Um 19:30 gibt es das letzte Fläschchen vor der Nacht und dann legen wir beide uns in ihr Gitterbettchen. Ja, wir beide. Als Mutter geht man ja dann doch irgendwann den Weg des geringsten Widerstandes und macht das was das Würmchen will. Nachdem ich ihr abgewöhnt hatte, nur an der Brust einzuschlafen, und wir einige Tage mit absoluter, akuter und plötzlicher Müdigkeit überbrückt haben, musste was neues her. Denn da kamen dann die Tage ohne Müdigkeit.
Kurz vor Acht, schnappe ich sie und wir gehen in ihr dunkles Zimmer. Erst probiere ich sie auf dem Arm zu schaukeln und ihr was vorzusingen. Nach ein paar Liedern gehen mir die Ideen aus und wir zählen die Autos, die vorbeifahren. Dann setzen wir uns hin weil sie mir zu schwer wird. Dann wuselt sie und möchte gerne runter. Also legen wir uns beide in ihr Bett.
Ja, irgendwann wollte ich auch mal den Hersteller nach der Höchstbelastungsgrenze fragen, aber das fällt mir auch nur ein, wenn ich mit angezogenen Beinen unter der winzigen Decke liege. Jedenfalls scheint das momentan die richtige Lösung zu sein, denn nach ein paar Minuten wird der kleine Körper ruhig, das Köpfchen kuschelt sich in meine Armbeuge und die Atemzüge werden langsamer. Der Schlaf ist da!
Langsam rolle ich mich auseinander und klettere über die Gitter und schleiche hinaus.
Feierabend! Jetzt TV, DVD oder PC oder schlafen.
Bis um 11. Wenn ich gerade im Bett liege und am Einschlafen bin, geht nebenan die Sirene los.
„So bin wach, jetzt will ich was machen!“
Nachdem ich die ersten Nächte frierend im Nachthemd durch Kinderzimmer gelaufen bin, oder mich bei ihr wieder ins Bett gelegt hatte, hole ich sie jetzt gleich zu mir. Denn nachts ist sie ein Mama-Kind.
Papa macht das Fläschchen fertig, denn momentan hat sie auch großen Hunger nachts. Auf diese Weise schläft sie dann auch schnell wieder ein. Was nicht klappt: Licht an lassen, Brust geben, Nunni geben, herumlaufen, nett Bitte sagen, sich unter der Decke verstecken, verzweifeln. Ein Baby ist wie Windows. Wenn irgendwas nicht mehr wie gewohnt funktioniert, muss man so lange probieren und überlegen, bis man etwas gefunden hat. Ein neues Programm, was alles wieder zum Laufen kriegt, z.B. Unser Programm heißt momentan „Mitternachtsfläschchen“. Klappt super.

Bis um 5.
Dann wird Mimi ziemlich wach und ungehalten. Und unzufrieden. In den nächsten drei Stunden kämpfen wir regelrecht um den Schlaf. Ich werde getreten, gebissen und angeschrien. Die Brust muss her, dann aber wieder nicht. Erst recht nicht der Nunni. Dann möchte sie auf meinem Bauch liegen. Dann aber nicht. Schläft wieder ein. Wacht auf, gräbt nach Brüsten, tritt mich in den Bauch – mit voller Blase besonders angenehm. Dann wird der Papa geweckt, an den Haaren gezogen, in der Nase gebohrt und ins Gesicht geklatscht. Das Fläschchen mit Tee ist auch doof. Das liegt dann im Bett und ich anschließend auf einem nassen Fleck.
Noch mal kurz kuscheln kommen bei Mama und eine halbe Stunde schlafen. Dann geht alles von vorne los. Je diffuser das Morgenlicht wird, desto mehr kann gewuselt werden, denn irgendwann entdeckt sie die Dinge auf der Ablage über dem Bett. Handcreme, Taschentücher, Nunni, Fläschchen mit Tee (noch ein nasser Fleck), Handy und Buch. Vor allem ein Hardcover gebundenes Buch tut weh, wenn es einem auf den Kopf fällt. Besonders im Schlaf.
Baby geschnappt und unter die Decke gesteckt. Die jetzt eisigen Finger krallen sich in meinen Bauchspeck. Ein Tritt und ein paar Strampler später, schlafen wir alle wieder.
Ein Windelpo mit intensivem Duft in meinem Gesicht ist dann das Zeichen zum ganz wach werden. Jetzt ist sie soweit wach, dass sie Kletterversuche über meinen Kopf startet um an meine Nachtschranklampe zu kommen. Einmal, zweimal, dreimal schiebe ich den Müffelhintern weg um mich noch eine Minute einzukuscheln. Doch vergebens. Hartnäckig drückt sich das Kind gegen meinen Kopf. Der Tritt auf meine Haare ist dann das Zeichen aufzustehen.
Verpennt, verquollen und verpeilt, angele ich irgendwelche Klamotten, ziehe mich an und schnappe das quietschende Kind. Quietschend vor Freude. Denn Mama ist jetzt wach und es geht los!
Die ersten Faxen werden gleich im Spiegel gemacht, an dem wir vorbei gehen. Dann stelle ich sie in ihr Gitterbett um zum Anziehen und Wickeln alles vorzubereiten. Sie beobachtet alles, lacht und tanzt und wippt mit dem Hintern auf und ab.

Im Großen und Ganzen kann man das aktuelle Verhalten mal wieder auf einen Entwicklungssprung zurückführen. Eine Zeit, wo das liebe Baby eine grässliche Angewohnheit entwickelt und seine Eltern auf die Palme bringt. Wobei wir noch gut dran sind, denn bei uns sind ja nur die Nächte grässlich. Andere Leute klagen über klammernde Kinder, die niemanden außer der Mutter in ihrer Nähe akzeptieren. Oder einen Schlaf, der nicht mehr länger als zwei Stunden andauert. Nach ein paar Wochen soll das ganze wieder vorbei sein. Inzwischen ist eben der schwarze Tee mein bester Freund und Helfer in der Not.

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Forenfrust


Letztens wollte ich mal wieder etwas wissen und fragte Google.
„Ab wann darf ein Baby Pfannkuchen essen?“
Mein Gedanke war: da da nur Ei, Mehl und Milch drin ist, sollte das doch kein Problem sein, mit 8 Monaten einen Pfannkuchen essen zu dürfen.

Dank Google bekam ich nach ein paar Rezeptvorschlägen, wie ich Pfannkuchen zubereiten kann, auch ein Forum vorgeschlagen, in dem die Frage diskutiert wurde. Das war zwar nicht meine Lieblingslösung der Frage, denn eigentlich wollte ich lieber eine Antwort von Ärzten, Hebammen oder ähnlichen Weisen der Nahrungsmittelwelt. Aber ich sah mir das ganze mal an.
Im Grunde ist das in Foren auch immer ähnlich. Man stellt eine Frage und bekommt diverse Antworten, die dann mehr oder weniger hilfreich sind. Meistens weniger. Und irgendwie ähneln sich da in allen Foren die Antworten, egal nach was man fragt.

Birgit79: Hallo Muttis!!!!!! Ich habe mal eine Frage: Da ich gerade für meinen 5 Jahre alten Sohn Pfannkuchen gebacken habe, kann ich den meinem 8 Monate altem Baby auch geben? Normalerweise isst er mittags seinen Gemüse-Fleisch-Kartoffelbrei, aber Pfannkuchen dürften doch auch ok sein, oder was meint ihr?
Knutscha Birgit

- was ja im Grunde meine Frage war und auch das Alter von Mimi betrifft. Dann wollen wir uns mal die Antworten anschauen.

Sweetmommy: Also ich würde das nicht. Fettige Pfannkuchen sind nichts für Babys, da züchtest du dir nur einen Moppel heran. Außerdem ist da Zucker und Salz drin, das ist auch nicht gut. Meiner Meinung nach würd ichs lassen.

Sabine: Pfannkuchen sind generell nicht für den Beikoststart gedacht. Das geht nicht. Fang lieber mit Möhre, Pastinake und Kürbis an, da sind dann auch wichtige Vitamine drin, die dein Kind braucht. Und auf Zucker sollte man sowieso verzichten.

Häsin: Wir haben 10 Monate lang durchgestillt. Da gabs auch keine Pfannkuchen, die sind sowieso viel zu süß für ein Baby! Und danach gabs dann Gemüse und Kartoffeln! Süßkram gab es gar nicht im ersten Jahr,

Supermom: Zucker und Salz sind für Babys ungeeignet. Und Fett sollte nur in kleinen Mengen angeboten werden. Mach die Pfannkuchen doch mit Dinkelmehl und Ei und Wasser, dann liegst du auf der richtigen Seite. Vollmilch sollten Babys auch nicht bekommen.

Birgit79: Also bei mir kommt in den Pfannkuchen nur Ei, Mehl und Vollmilch. In der Pfanne ist nur ein klecks Rapsöl, was ja sowieso im Brei drin sein muss!!! Da ist weder Zucker noch Salz drin in meinem Teig!! Kann ich das so machen?

EstherXY: Back deinen Kindern doch Gemüsepfannkuchen! Die essen meine beiden auch supi gerne. Einfach Gemüsebrei mit verarbeiten, etwas Ei und dann ohne Fett in einer anti-haft-beschichteten Pfanne ausbacken. Da steht meine Süße Maus voll drauf. Supi lecker!
Liebe Grüße Esther

Bienchen: @Sweetmommy, Pfannkuchen müssen nicht alle immer ungesund sein. Man muss nicht immer alles über einen Kamm scheren! Wenn man die ohne Zucker und Fett brät sind die nicht ungesund! Die müssen ja nicht unbedingt vor Fett triefen!

Sweetmommy: @Bienchen, ich schere nicht alles über einen Kamm. Und ich habe gesagt, das ist MEINE Meinung. Und MEINER Meinung nach, sollte man keine Pfannkuchen geben. Ich finde einfach nicht, dass die für den Beikoststart geeignet sind. Außerdem habe ich nicht gesagt, dass die Pfannkuchen vor Fett triefen müssen! Es reicht ja schon aus, dass man da Butter mit in die Pfanne tut.

Bienchen: @Sweetmommy, Ich glaube nicht, dass die Birgit ihren Kindern 5x die Woche Pfannkuchen servieren will, von daher kann es nicht ungesund sein. Außerdem ist im Fruchtmus auch Zucker drin, wenn man es genau nimmt. Und ich glaube auch nicht, dass sie Butter nimmt, vermutlich eher Rapsöl und das muss ja sowieso in die Nahrung rein. Einfach nur Ei, Mehl und Vollmilch und eine Priese Salz. Das reicht. So geb ich das meinen Kindern auch.

EstherXY: Ja, aber Salz würde ich im ersten Lebensjahr weglassen. Jod ist sowieso überall mit drin. Vollmilch würde ich auch lieber nicht geben, Kuhmilch ist für Kinder absolut ungeeignet in dem alter!
Liebe Grüße Esther
Bienchen: Ja, aber ich tu ja nur eine priese Salz mit rein. Das kann ja so schlimm nicht sein. Das ist ja auch im Brot und so drin. Wieso ist Vollmilch ungeeignet???

EstherXY: Du kannst auch Hirsekringel geben, da ist dann auch kein Salz drin. Meine Jette steht da total drauf!
Liebe Grüße Esther

HanSolosMom: Meine Kinder bekommen auch Pfannkuchen. Wo soll denn das Problem sein? Back ihnen welche und wenn sie es nicht vertragen wirst du es ja sehen. Unsere hatten nie Bauchweh davon.

Birgit79: wer sagt denn hier eigentlich was von BEIKOSTSTART?? Ich habe nie gesagt, dass ich mit Pfannkuchen anfange mein Kind zu füttern, das bisher nur Muttermilch bekommen hat. Und Vollmilch gebe ich auch in den Halbmilchbrei abends. Was soll daran so schlimm sein?

Bienchen: Ja ^^ nimm lieber Muttermilch für die Pfannkchen, dann hat keiner was zu meckern!

Tanni: Bei uns haben die Kinder von Anfang an vom Tisch mitgegessen. Und die sind auch alle groß geworden!




Und so weiter. Am Ende rauften sich alle und die Frage ging unter.
Zum Glück habe ich diesmal nur in einem Forum geschaut, bevor mir graue Haare wachsen konnten, bin ich lieber in die Küche gegangen und habe einen Pfannkuchen gebacken.
Mimi fand ihn toll, endlich mal was zu essen, was man selber anfassen konnte und durfte. Auch wenn die Hälfte auf dem Boden gefallen ist, die andere Hälfte nur abgeleckt wurde und am Ende das ganze Kind voller Birnenmus war. Es hat sich doch gelohnt mal was neues Auszuprobieren.





Forenfrust


Letztens wollte ich mal wieder etwas wissen und fragte Google.
„Ab wann darf ein Baby Pfannkuchen essen?“
Mein Gedanke war: da da nur Ei, Mehl und Milch drin ist, sollte das doch kein Problem sein, mit 8 Monaten einen Pfannkuchen essen zu dürfen.

Dank Google bekam ich nach ein paar Rezeptvorschlägen, wie ich Pfannkuchen zubereiten kann, auch ein Forum vorgeschlagen, in dem die Frage diskutiert wurde. Das war zwar nicht meine Lieblingslösung der Frage, denn eigentlich wollte ich lieber eine Antwort von Ärzten, Hebammen oder ähnlichen Weisen der Nahrungsmittelwelt. Aber ich sah mir das ganze mal an.
Im Grunde ist das in Foren auch immer ähnlich. Man stellt eine Frage und bekommt diverse Antworten, die dann mehr oder weniger hilfreich sind. Meistens weniger. Und irgendwie ähneln sich da in allen Foren die Antworten, egal nach was man fragt.

Birgit79: Hallo Muttis!!!!!! Ich habe mal eine Frage: Da ich gerade für meinen 5 Jahre alten Sohn Pfannkuchen gebacken habe, kann ich den meinem 8 Monate altem Baby auch geben? Normalerweise isst er mittags seinen Gemüse-Fleisch-Kartoffelbrei, aber Pfannkuchen dürften doch auch ok sein, oder was meint ihr?
Knutscha Birgit

- was ja im Grunde meine Frage war und auch das Alter von Mimi betrifft. Dann wollen wir uns mal die Antworten anschauen.

Sweetmommy: Also ich würde das nicht. Fettige Pfannkuchen sind nichts für Babys, da züchtest du dir nur einen Moppel heran. Außerdem ist da Zucker und Salz drin, das ist auch nicht gut. Meiner Meinung nach würd ichs lassen.

Sabine: Pfannkuchen sind generell nicht für den Beikoststart gedacht. Das geht nicht. Fang lieber mit Möhre, Pastinake und Kürbis an, da sind dann auch wichtige Vitamine drin, die dein Kind braucht. Und auf Zucker sollte man sowieso verzichten.

Häsin: Wir haben 10 Monate lang durchgestillt. Da gabs auch keine Pfannkuchen, die sind sowieso viel zu süß für ein Baby! Und danach gabs dann Gemüse und Kartoffeln! Süßkram gab es gar nicht im ersten Jahr,

Supermom: Zucker und Salz sind für Babys ungeeignet. Und Fett sollte nur in kleinen Mengen angeboten werden. Mach die Pfannkuchen doch mit Dinkelmehl und Ei und Wasser, dann liegst du auf der richtigen Seite. Vollmilch sollten Babys auch nicht bekommen.

Birgit79: Also bei mir kommt in den Pfannkuchen nur Ei, Mehl und Vollmilch. In der Pfanne ist nur ein klecks Rapsöl, was ja sowieso im Brei drin sein muss!!! Da ist weder Zucker noch Salz drin in meinem Teig!! Kann ich das so machen?

EstherXY: Back deinen Kindern doch Gemüsepfannkuchen! Die essen meine beiden auch supi gerne. Einfach Gemüsebrei mit verarbeiten, etwas Ei und dann ohne Fett in einer anti-haft-beschichteten Pfanne ausbacken. Da steht meine Süße Maus voll drauf. Supi lecker!
Liebe Grüße Esther

Bienchen: @Sweetmommy, Pfannkuchen müssen nicht alle immer ungesund sein. Man muss nicht immer alles über einen Kamm scheren! Wenn man die ohne Zucker und Fett brät sind die nicht ungesund! Die müssen ja nicht unbedingt vor Fett triefen!

Sweetmommy: @Bienchen, ich schere nicht alles über einen Kamm. Und ich habe gesagt, das ist MEINE Meinung. Und MEINER Meinung nach, sollte man keine Pfannkuchen geben. Ich finde einfach nicht, dass die für den Beikoststart geeignet sind. Außerdem habe ich nicht gesagt, dass die Pfannkuchen vor Fett triefen müssen! Es reicht ja schon aus, dass man da Butter mit in die Pfanne tut.

Bienchen: @Sweetmommy, Ich glaube nicht, dass die Birgit ihren Kindern 5x die Woche Pfannkuchen servieren will, von daher kann es nicht ungesund sein. Außerdem ist im Fruchtmus auch Zucker drin, wenn man es genau nimmt. Und ich glaube auch nicht, dass sie Butter nimmt, vermutlich eher Rapsöl und das muss ja sowieso in die Nahrung rein. Einfach nur Ei, Mehl und Vollmilch und eine Priese Salz. Das reicht. So geb ich das meinen Kindern auch.

EstherXY: Ja, aber Salz würde ich im ersten Lebensjahr weglassen. Jod ist sowieso überall mit drin. Vollmilch würde ich auch lieber nicht geben, Kuhmilch ist für Kinder absolut ungeeignet in dem alter!
Liebe Grüße Esther
Bienchen: Ja, aber ich tu ja nur eine priese Salz mit rein. Das kann ja so schlimm nicht sein. Das ist ja auch im Brot und so drin. Wieso ist Vollmilch ungeeignet???

EstherXY: Du kannst auch Hirsekringel geben, da ist dann auch kein Salz drin. Meine Jette steht da total drauf!
Liebe Grüße Esther

HanSolosMom: Meine Kinder bekommen auch Pfannkuchen. Wo soll denn das Problem sein? Back ihnen welche und wenn sie es nicht vertragen wirst du es ja sehen. Unsere hatten nie Bauchweh davon.

Birgit79: wer sagt denn hier eigentlich was von BEIKOSTSTART?? Ich habe nie gesagt, dass ich mit Pfannkuchen anfange mein Kind zu füttern, das bisher nur Muttermilch bekommen hat. Und Vollmilch gebe ich auch in den Halbmilchbrei abends. Was soll daran so schlimm sein?

Bienchen: Ja ^^ nimm lieber Muttermilch für die Pfannkchen, dann hat keiner was zu meckern!

Tanni: Bei uns haben die Kinder von Anfang an vom Tisch mitgegessen. Und die sind auch alle groß geworden!




Und so weiter. Am Ende rauften sich alle und die Frage ging unter.
Zum Glück habe ich diesmal nur in einem Forum geschaut, bevor mir graue Haare wachsen konnten, bin ich lieber in die Küche gegangen und habe einen Pfannkuchen gebacken.
Mimi fand ihn toll, endlich mal was zu essen, was man selber anfassen konnte und durfte. Auch wenn die Hälfte auf dem Boden gefallen ist, die andere Hälfte nur abgeleckt wurde und am Ende das ganze Kind voller Birnenmus war. Es hat sich doch gelohnt mal was neues Auszuprobieren.





Freitag, 3. Oktober 2014

Rückkehr der Jedi Moms


Wir sitzen zusammen am Frühstückstisch und frühstücken. Ich esse Toast und Mimi Hirsekringel. Alle sind artig und brav und alles ist schön und ruhig. Noch.
Nach 6,5 Minuten wird der Hirsekringel doof. Sitzen ist auch langweilig.
Mit einer schlengelnden Bewegung windet sich Mimi unter dem Gurt der Kinderwippe, die uns als Stuhl für sie dient, heraus und landet mit meiner Hilfe sanft auf dem Boden.
Und: GO!

„Ahahaaaa! *quietsch *
Und los zum DVD Player. Der hat so tolle Knöpfe und Klappen. Einmal kam sogar eine Schublade herausgefahren. Woohoo! Das Ding geht an und macht Geräusche. Mist, Mama holt mich weg und macht die Geräusche wieder aus.
Also auf zur Tür. *krabbel, krabbel * Die kann man nämlich auch bewegen und draußen sind sooo viele tolle Dinge, die man noch angucken kann. EH! Jetzt hat sie die Tür zugemacht.
Dann guck ich mir mal die Kabel an von den Stehlampen. Da sind auch lustige Schalter, die man bewegen kann. Oh man, Mama! Da schiebt die doch den Laufstall davor. Hoffentlich muss ich da nicht gleich wieder rein...
Aber da ist ja noch Papa's Computer. Manchmal, wenn der Papa davor sitzt, dann leuchtet der ganz toll, den guck ich mir jetzt noch mal an. Oh, ein Drucker, mit ganz vielen Knöpfen dran.
Schade, jetzt hat die Mama mich wieder auf meine Spieldecke gesetzt. *krabbel krabbel *
KNACK!
Guck an, jetzt hab ich zwei Zwiebacke. Und kleine Krümel....
Ah, der DVD Player!“

Nebenbei hab ich meine drei Scheiben Toast verschlingen können und verschlucke mich fast an meinem Tee, weil klein Mimi schon wieder die IPod Schublade aus dem DVD Player zieht.
GRAH!
„DAS IST NICHT DAS SPIELZEUG, DAS DU SUCHST!!“
Intoniere ich mit eindringlicher Stimme.
Mimi guckt mich mit großen Augen an. „Mit möchtegern Jedi-kräften kommste hier auch nicht weiter!“
Ich setze sie vor ihre Spielzeugkiste und zeige ihr ein paar ansprechende Lieblingsspielzeuge.
„Guck mal, das Schäfchen ist hier.“ *klimper-klapper *

Ich schlürfe also weiter an meinem Tee, während das Schäfchen bis zur Besinnungslosigkeit geschüttelt wird um dann von der Glöckchenente abgelöst zu werden.
Ja, Jedikräfte wären als Mutter wirklich nicht übel. Trage ich morgens das Tablett mit dem Frühstück ins Wohnzimmer, würde Mimi hinter mir her schweben, in ausreichendem Abstand zu allen Möbeln und Dekoartikeln, die man sich angeln kann.
Mit einer eleganten Flugrolle würde ich mich über Sofa und Tisch werfen, um sie vor dem Sturz auf die Nase zu retten. Ich würde spüren, wenn sie auch nur daran denkt, den DVD Player anzufassen. Und mittels Gedankenkontrolle könnte ich sie davon abhalten, sich während des Wickelns ständig hin und her zu drehen, Klamotten festzuhalten und nach der Schüssel mit Wasser zu greifen.
„Du willst still liegen bleiben, bis ich fertig gewickelt habe!“ Große Augen gucken zurück „Ich will still liegen bleiben...“ nun ja.
So muss ich dann doch mit normalsterblicher Geschwindigkeit aufspringen und sie aufsammeln, da sie bei ihrem Versuch am TV Tisch zu stehen und mit der Ente zu klimpern umgefallen ist. Es wäre so viel einfacher...
*krabbel krabbel *
„Mama hat da was auf dem Tisch in Reichweite stehen lassen, was mag das wohl sein?“

Oh weh, oh weh, ein See aus Tee. *pitsch patsch *



Freitag, 12. September 2014

U5


Ich hatte gerade 4 Löffel Nutella aus dem Glas gelöffelt, während ich das Essen – Nudeln mit Carbonara Soße – kochte. Mimi hatte einen unzufriedenen Abend und wir mal wieder einen aufregenden Tag.

Da ich momentan echt meinen Allerwertesten vergessen würde, wenn er nicht festgewachsen wäre, hatte ich gestern Abend schon alles, was man für den Kinderarztbesuch braucht, eingepackt.
Windeln, Decke, Feuchttücher, Ersatzbody (ja, man lernt aus Fehlern), Untersuchungsheft, Notizbuch, Geldbörse, Nucki... naja irgendwann war die Tasche voll.
Heute Morgen, nachdem ich erst zu spät eingeschlafen bin – etwa gegen 1 – und nachts zu oft auf gewesen war – von 3 bis halb 5 – war der Schlaf auch schon wieder zu früh zu ende. Um 7:15 klingelte der Wecker! Warum müssen Arzttermine immer so früh sein? Während ich duschte, kochte in der Küche das Wasser für einen schönen, starken, schwarzen Tee. Es gibt wirklich nichts genialeres als an einem trüben Spätsommermorgen mit Nebel und 12°C und Wolken und Frösteln, einen Schluck heißen, schwarzen, kräftigen Tees in den Magen rutschen zu spüren!
Nachdem dann alle wach und angezogen waren und gefrühstückt hatten, musste ich nur noch Mimi wecken, die noch im tiefsten Schlummer lag. Natürlich! Wir waren ja auch alle die halbe Nacht lang wach.
Wir verließen die Wohnung pünktlich und hasteten Richtung City. Aber: hatte ich die Wärmelampe ausgemacht? Mimi hatte ein wenig gefroren und da hatte ich sie angemacht, das wusste ich noch. Aber ausgemacht? Oh weh. Mein Freund konnte sich auch nicht erinnern, meinte aber, bis auf eine höhere Stromrechnung könne da nichts passieren. Mit ungutem Gefühl googelte ich heimlich „Wärmelampe vergessen“, fand aber nur Artikel zu Lampen, die von alleine wieder ausgehen, wenn man sie vergessen hatte. Gnaaaa. Aber um wieder nach Hause zu laufen, war der Weg zu weit und wir zu spät dran. Also blieben die Magenschmerzen.
Beim Kinderarzt kamen wir sehr schnell dran. Waren auch die einzigen im Wartezimmer zu so früher Stunde.
Die Arzthelferin gab Mimi bunte Würfel um zu gucken, ob sie sie festhalten würde. Klar, die wurden hin und her gedreht und von jeder Seite einmal probiert. Dann ging sie mit uns die Fragen durch, die klären sollen, ob unser Kind altersgemäß entwickelt ist. Ja, sie reagiert auf Geräusche. Ja, sie greift nach Spielzeug. Ja, sie isst auch Kekse. Ja, sie dreht sich um, wenn sie auf dem Boden liegt...und krabbelt zum nächsten Gegenstand um sich daran hoch zu ziehen, da man viel lieber steht. Sie plappert und imitiert ab und an Geräusche. Also alle so wie es sein muss. Auch Gewicht und Körpergröße sind im Rahmen. Aber als sie gucken wollte, ob sie auch stabil sitzen kann, hatte Mimi keine Lust und rollte immer wieder zu den lustigen Dingen, die da neben dem Untersuchungstisch standen. Sitzen? näääh. Nicht, wenn's da was zu gucken gibt.
Als nächstes kam die Kinderärztin um noch mal alles zu kontrollieren, in Ohren und Mund zu schauen und den Herzschlag zu überprüfen. Alles super. Sie beantwortete auch geduldig und ausführlich die Liste an Fragen, die ich mir notiert hatte. Darf ein Kind in dem Alter Tee trinken? Ja, natürlich. Auch die konsumierte Menge ist vollkommen in Ordnung. Darf ein Kind auch öfter als 2x die Woche Fleisch bekommen? Sie MUSS. Fleisch ist ein wichtiger Eisenlieferant, der darf nicht fehlen. Und Obst darf auch roh gegessen werden. Alles veraltete Regeln. Damit waren schon die drei wichtigsten Aussagen meiner anderen Autoritären Quelle dementiert. Ja, leider hört man immer wieder an allen Ecken und Enden gegenteilige Aussagen, was Ernährung, Erziehung und ähnliches angeht.
Wir waren vollkommen zufriedengestellt was Informationen angeht, da kam noch einmal die Arzthelferin herein und gab uns das U-Heft zurück und ein paar Broschüren.
„Mach's gut, kleine Mimi!“ sagte sie.
„Pfffffrrrrrr!!!“ war die Antwort einer herausgestreckten Zunge.

Danach gingen wir noch ein paar Dinge einkaufen und landeten dann in einem SB-Café wo wir einen Kaffee tranken. Mimi war inzwischen ein wenig unzufrieden, es ging auch schon auf halb 11 zu und ich vermutete ein baldiges Schläfchen. Wir kauften ein Roggenbrötchen, worauf sie ein wenig herumlutschen durfte. Und dann fiel es mir ein: Ich hatte vergessen, sie morgens zu füttern! Ups. Aber sie hatte jetzt ein Brötchen und alles war wieder gut.
So viel zum Thema vergessen.
Die Wärmelampe war jedenfalls aus, die Wohnung nicht in Feuer und Flamme aufgegangen und alles war gut.
Fast. Durch diesen frühen Ausflug kam Mimi komplett aus ihrem Essens-Schlaf-Rhythmus und war ziemlich unzufrieden den restlichen Tag. Nachmittags schlief sie über zwei Stunden und ich konnte sie auch eine Stunde früher abends schlafen legen. Aber die Zwischenzeiten waren sehr anstrengend.

Zum Glück steht in der Küche immer ein großes Glas Nutella!
Und während ich den süßen Löffel ablutschte, dachte ich mal wieder darüber nach, wie stolz ich doch auf mein kleines Mädchen war, das jetzt schon drauf und dran ist, die große Welt auf ihren eigenen Füßen zu erkunden!

Montag, 8. September 2014

Ritter, Reiter, Röstaromen


Es begab sich zu einer Zeit, da die Knechte den Rittern in die Rüstungen halfen. Die Kräuterfrauen ihre Heilkräuter dar boten, die Musketiere ihre Munitionsbeutel füllten und die Marketenderinnen ihre Hauben richteten. Der Herbst bringt hierzulande nicht nur Nüsse an den Bäumen und Äpfel mit Würmern drin, sondern auch beliebte und gut besuchte Mittelaltermärkte.
Einer von diesen illustren Märkten, oder auch Festen, fand am Anfang des Septembers statt.
Schon vor Wochen begannen unsere Vorbereitungen, wir nähten, bastelten und richteten unsere Gewandungen her. Mein Mann trug mit Vorliebe seinen Kilt und dazu passende Accessoires wie Trinkhorn und Tonfläschchen, Ledertasche und Elfenstiefel. Nunja, es sind keine richtigen Elfenstiefel, aber sie sehen ein wenig so aus. Auch Peter Pan hätte seine Freude daran. Aber sie passen unheimlich gut zum Outfit. Ich kombinierte zwei Röcke zu einem netten Lagen-Look, dazu ein kurzer Umhang mit Kapuze und Fell auf den Schultern. Am Rock trug ich meine Kräutersichel und ein Trinkhorn. So waren wir wirklich gut ausgerüstet.
Unsere Mimi bekam leider noch kein tolles Outfit, da es sich nun wirklich nicht lohnen würde, wo sie doch noch nicht laufen kann. Aber wir legten ein großes Schaffell auf das Kinderwagenverdeck um diesen ein wenig dem Anlass anzupassen.
Am Samstag starteten wir mittags, inmitten eines riesigen Unwetters, um diesem in nördlicher Richtung davon zu fahren. Nur um beim Aussteigen aus dem Auto davon wieder eingeholt zu werden. Wir hatten total unauthentische Schirme in der Hand als wir ohne Wegezoll zahlen zu müssen, die Zollstation passierten. Jaha! Mit Gewandung zahlt man keinen Eintritt. Und Gewandung ist in diesem Fall alles, was nicht nach H&M aussieht. Das kann ein Gothic-Outfit sein, oder ein pinkfarbenes Pannesamtkleid, ein Faschings-Plastik-Satin-Kleid, das letzte Halloweenoutfit oder irgendwas, was irgendwie historisch anmutet. Leider. Aber egal, Hauptsache freier Eintritt und Spaß!
Mimi hatte Freude daran, sich die vielen Leute anzuschauen. Wir trafen auch eine Freundin mit ihrer Tochter, mit der wir herum schlenderten. Nur als wir eine Kaffeepause machten und neben uns auf einmal ein Wildschweingesichtiger Riese auftauchte, der mit Dudelsack und Schellen laut Musik machte, bekam sie Angst. Der war aber auch gruselig.
Es war ein gemütlicher Nachmittag mit Met – für meinen Mann, Wasser aus dem Trinkhorn – für mich und Stillspaß unterm Umhang – für Mimi. Denn sie fand es unheimlich lustig, abwechselnd einen Schluck zu trinken und dann unterm Umhang heraus zu gucken um meine Freundin anzugrinsen.
Abends waren wir alle sehr erschöpft.
Was uns jedoch nicht davon abhielt, am Sonntag noch einmal hin zufahren! Das Wetter war schön, warm und trocken und wir schlüpften noch einmal in unsere Kleidung. Die jetzt auch total authentisch nach Feuerrauch stank und voller Schlamm am Saum war. Wir trafen uns wieder mit meiner Freundin, ihrer Tochter und ihrer Mutter.
Als wir zum Kaffeestand gingen, zog ein gewaltiges Unwetter über uns hinweg. Es regnete plötzlich wie aus Eimern und alle Leute verkrochen sich unter den wenigen, überhängenden Dächern. Schnell rannte ich zu meinem Mann, der mit Kinderkarre am Krepp-stand wartete und holte Schirm und Kinderwagenüberzug aus der Tasche. Packte alles regensicher ein und harrte dann wie alle anderen im Regen aus. Bis auf der anderen Straßenseite meine Freundin winkte und gestikulierte und das vor uns stehende Paar lachend auf die Karre zeigte. Wie sich herausstellte, sickerte Wasser durch den undichten Reißverschluss des Regenüberzugs. Und Mimi, gar nicht mal dumm, weiß: wenn man baden geht, muss man sich ausziehen. Sie hatte sich einen Schuh ausgezogen und ihn beim dritten Versuch geschafft aus ihrem kleinen Guckloch zu werfen. Der war natürlich nass. Aber das war auch nicht wirklich ausschlaggebend, denn Mimi freute sich bereits über das Bad in ihrer Karre.
Kurz darauf – ein Glück – hörte es auf zu Gatschen und wir konnten Kind und Karre sortieren. Ich hatte einen Ersatzpulli eingepackt und einen dicken Pulli zum Überziehen. Aber selbstverständlich weder Ersatzhose noch Body. Aber ein halb Nacktes Kind mit Pulli und Kapuzenpulli am Hintern, wobei die Kapuze die Füße wärmt, ist auch glücklich. Ihre Kuscheldecke ist trocken geblieben und Spaß hatte sie sowieso. Alles was mit Wasser zu tun hat, findet sie ja klasse. Bei Regen streckt sie auch ihre Zunge raus um Tropfen aufzufangen.
Auch die Tochter meiner Freundin hatte ihren Spaß. Während wir am Met-Stand warteten, grub sie in Seelenruhe im Schlamm zu unseren Füßen, denn sie hatte einen Regenwurm entdeckt. Zur Freude aller Umstehenden präsentierte sie ihn auch allen und brachte ihn dann in Sicherheit unter einen Busch.
Ja, da kommen noch lustige Dinge auf mich zu, dachte ich mir. Man darf ja da auch keinen Ekel zeigen. Hatte ich letztens doch schon erlebt, wie Mimi mit Neugier eine Schnake patschte, die an der Balkontür auf und nieder schwirrte. Brr. Vor Schaudern konnte ich kaum gucken. Aber so habe ich immerhin wieder einen Schnakenjäger im Haus, der Kater ist ja in die Jahre gekommen und mag nicht mehr so richtig.
Das tolle bei unserem Kind ist jedoch, dass man den ganzen Tag lang irgendwo herumlaufen kann und sie sich nicht dran stört. Weder Kanonenschüsse noch Festumzüge mit Posaunen und Trompeten, Menschenmengen, Geschrei und Gewusele, nichts bringt sie aus der Ruhe und überall findet sie im Gewühl auch noch ein Schläfchen! Bei Langeweile holten wir sie aus der Karre und ließen sie an den Händen ein paar Schritte laufen. Oder sie bekam einen Fruchtbrei am Rande der Lagerzelte. Was natürlich immer zu Entzückungsrufen der Bevölkerung führte. Was für ein niedliches Kind!
Nur das Autofahren findet sie manchmal ein wenig blöde: nach einem aufregenden Tag eine halbe Stunde lang dumm Rumsitzen und nichts sehen. So auch wieder an diesem Tage.
Langsam steigerte sich das letztens gelernte „A-bab-bab-baaa“ zu einem „Maaaaa – Maaaaa – babÄÄÄÄÄÄÄHH!“
Doch dieses Mal hatte der Mittelaltermarkt eine Lösung für die Ungeduld: Der Papa hatte ihr eine Schellenkette gekauft, mit der sie herumklimperte und an deren Glöckchen sie nuckelte bis wir zu Hause waren.

Dienstag, 12. August 2014

Das Mimi - eine Gebrauchsanweisung


Einfach weil es so toll war, einen Tag lang Babyfrei zu haben. Natürlich benötigte so eine Idee auch eine ausgereifte Planung und Vorbereitung. Aber es hat super geklappt und wir freuen uns darauf, das Mimi mal wieder zur Oma bringen zu können. Ach, und falls sich hier noch ein potentieller Babysitter aufhält ;) schonmal Notizen machen ^^.
Obwohl... das ändert sich ja eh alle paar Wochen.
Hier unser Ablauf von Anfang August - 6 Monate Mimi!


11:00 ich lege sie in ihr Bettchen, damit sie ihren Mittagsschlaf macht.

ca 12:00 sie wird unruhig, Schnuller zurück in den Mund, ein paar Schlucke Tee/Wasser und sie schläft weiter.
Nach dem Schlafen NICHT wickeln.

13:00 Mittagessen. Ich habe in der Mikrowelle eine Tasse Brei, die wird 1 Min auf Stufe 3 erwärmt. Mimi kommt in den blauen Stuhl, festschnallen, Lätzchen um und ein Küchentuch bereit halten.
Generell isst sie das alles auf.
Möglicherweise donnert sie nun in die Hose. Darum jetzt wickeln ^^.
Dann gibt es einen Schluck Wasser.

Zwischen 13 und 14 Uhr ist Zeit zum Spielen. Gute Laune!!!

14:00 evtl wird sie wieder müde. Hier ist die beste Zeit für einen Ausflug. Kinderwagen steht im Keller und dann ein Weilchen draußen herumlaufen, einkaufen oder Kaffeetrinken gehen. Hier unbedingt Kaffee auftanken, der Tag wird noch anstrengend. Und Kekse! Hauptsache, sie kann gucken und bekommt was zu sehen. Das macht irgendwie auch wieder müde.

16:00 Sie bekommt ein Hüngerchen. 1 Becher Obst verfüttern. Yummi
Hier ist auch wieder Gute Laune Zeit zum Spielen!

17:00 evtl kommt hier noch ein Schläfchen.
Danach noch mal wickeln.

18:00 Wasser für Brei aufsetzen.

18:30 150ml Wasser ins rote Tellerchen und 4 gehäufte Esslöffel Brei hinzugeben. Auf der Packung stehen 5, ich weiß, aber wir nehmen nur 4. Sonst stopft das zu sehr. Dann Mimi in den blauen Stuhl und Lätzchen und füttern. Den ganzen Brei schafft sie nicht.
Hier ist jetzt Zeit um sich selber ums Abendessen zu kümmern. Sie spielt in der Zwischenzeit in ihrem Laufstall oder mit irgendwas auf dem Boden. Wenn sie zu sehr quengelt, nehm ich sie mit in die Küche und setze sie in den Hochstuhl. Vorsicht: alle 2min musst du Spielzeug vom Boden aufheben → Abendgymnastik

19:00 Wasser aufsetzen für Milch.

19:30 ca 175ml Wasser und 5 Löffel Milch anrühren und zum Abkühlen hinstellen.

20:00 bekommt sie das Fläschchen, das sie aber bestimmt nicht ganz austrinken wird. Danach eine Pampers Windel und einen Schlafanzug an.

Wenn es etwa 20:30 ist, wird sie müde.
Leg sie am besten neben dir aufs Sofa auf ihre Decke. Sie würmt so viel rum, dass sie aus dem Bett fallen würde. Daneben das Stillkissen und auf die andere Seite legst du dich und kuschelst sie ein.
Sing ihr 2 Lieder vor: „Guten Abend, gute Nacht“ und „Weißt du wie viel Sternlein stehen?“
Sag ihr, dass du sie lieb hast und gib ihr einen Kuss :)
Dann bekommt sie evtl den Rest von der Flasche und wenn die Augen zu gehen, den Nunni in den Mund. Sie würmt noch hin und her bis sie die richtige Schlafposition gefunden hat.
Hoffe ich.
Dann ist Ruhe.

Je nach dem wie wir durch kommen, sind wir zwischen 23:00 und 24:00 wieder da! Aber das wirst du in einer meiner 100 SMS lesen, die ich dir den Tag wohl schicken werde...

Wenn sie zwischendurch Hunger hat, gib ihr ein Fläschchen. Das ist jetzt Folgemilch, die sollte auch noch mehr sättigen.
Meine Idee: Satt = Glücklich = Ruhig.


Checkliste:
Brei in der Mikrowelle
Fläschchen mit Wasser/Tee
Obstbecher
Windeln sind alle da?
Pampers sind da?
Wickeltasche ist komplett?
Brei + roter Teller
Fläschchen für Milch
Schlafanzug
ggf. Ersatzkleidung


Spielideen:
Stell sie auf den Flurschrank und lass sie mit Schlüsseln klappern
Halte sie vor einen Spiegel
Gib ihr eine Packung Taschentücher, aber ohne das Zuklebdingelchen
Leg ihr ein Tuch über den Kopf und spiel „Wo ist die Mimi?“
Häng dir das Tuch über den Kopf und spiel „Wo ist die Oma?“
Setz sie in eine Schüssel und zieh sie über den Boden
Leg Spielzeug in eine Schüssel
Gib ihr ein Prospekt
Halte ein Schlüsselbund am Band über sie und lass sie daran klimpern (liegt auf dem kleinen Flurschrank)


Ja, wir waren auch pünktlich um 23:30 wieder da. Fanden gaaanz müde Großeltern vorm TV vor, die ihre Arbeit wirklich super gemacht hatten!
 


Samstag, 2. August 2014

Schatten der Realität


Um 14:15 klingelte es an der Tür und Chrissy war da. Ich öffnete die Tür, meine Frisur war verwurschtelt und das T-Shirt voller Spuckflecken passte zur schlumpigen Jogginghose.
Sie betrat eine ordentliche Wohnung, wo hier und da etwas Spielzeug verteilt lag und eine gewisse Kinderanwesenheit anmerken lies. Auch das Spucktuch auf dem Sofa und die Nuckelflasche auf dem Tisch, umgeben von diversen Fernbedienungen, Telefonen, Zeitschriften und Taschentuchpackungen schufen eine Atmosphäre, die von den Sorgen einer gestressten Mutter erzählte, die es nicht geschafft hatte, Ordnung zu schaffen, bevor der Besuch eintraf.
Denkt ihr! Was ihr nicht wisst:

Nach einer Nacht, in der ich etwa 5 mal von einem herumquirlenden Krabbelwurm neben mir geweckt wurde, der ab und zu was trinken wollte und ansonsten Beschäftigung suchte, war ich morgens um 8 noch ziemlich knartschig, als Baby beschloss, wach zu bleiben.
Sie angelte nach meinem Buch, was auf der Ablage über ihr lag und das dann auch direkt auf sie drauf fiel.
„ÜüüüÄÄÄÄÄäääh!!“
Wach.
Ich ging Duschen, sie war unzufrieden. Normalerweise spielt sie in der Zeit noch etwas im Bett. Wir spielten auf dem Wickeltisch wieder ein Geschicklichkeitsspiel in dem es darum ging, dem windenden Wurm eine Windel umzuwurschteln. Diesmal alles ein wenig mit Zeitdruck, da wir mit der Oma auf den Markt gehen wollten. Kurz vor 11 verließen wir das Haus, ich hatte noch schnell einen Sack mit Altglas gepackt, und liefen die Treppen runter. Unten merkte ich, dass auch etwas an mir runter lief, denn irgendwas in dem Altglas war nicht leer gewesen. Geruchsmäßig stellte sich heraus, dass es Gott sei dank nicht die Flasche Rum war, sondern verdammte Axt: ein Breiglas in dem sich noch etwas Wasser vom Ausspülen befand. So roch ich zumindest nicht nach Alki sondern einfach nur ein wenig nach Mülltonne.
Als wir wiederkamen roch die Wohnung auch nicht mehr gut, denn der Kater hatte die ruhige Zeit für ein ausgewachsenes Geschäft in seiner Box genutzt. Mimi quengelte, denn sie hatte gerade geschlafen, als wir wieder zu Hause ankamen. Und auf dem Weg ins Kinderzimmer entdeckte ich noch zwei Kotzflecken inklusive Haarknäuel. Während ich Baby ins Bett legte und auf ein verlängertes Schläfchen hoffte, hoffte der Kater nicht erwischt zu werden, während er am Zugband der Jalousie nagte. Wurde er, denn ich hörte das Schmatzen hinter mir.
„Schimpfundzeter!“ zum Glück verstand Mimi meine Wortwahl nicht.
Dafür machte sie die Augen kurz zu und ich nutzte die Zeit um die Katzenkotze wegzuwischen und das Katzenklo zu säubern. Entdeckte dabei den riesigen Wäschehaufen, den ich gestern aus dem Wäschekorb gepult hatte um ihn zu waschen und schob ihn in die Küche.
Die Hälfte stopfte ich in die Waschmaschine, dann musste ich die Wäsche vom Wäscheständer auf dem Balkon abnehmen, damit auch wieder Platz zum Trocknen ist. Diese schaffte es aber nur in den Wäschekorb, denn Baby blubberte im Bettchen und wollte nicht mehr schlafen. Ich nahm sie mit in die Küche, denn ich wollte das Gemüse putzen, das ich auf dem Markt gekauft hatte. Wusch Zucchini und Möhren und probierte letztere. Mmmmh, sind die gut, vom Markt! Mimi wollte auch mal an einer Möhre nuckeln. Ich beschloss, ihr Brei zu kochen! Hätte ich lassen sollen.
Ich schnitt Zucchini und Möhren klein, um beides zu dünsten und nebenbei kochte ich eine Kartoffel. Die Möhren kochte ich im Topf, die Zucchini dünstete ich in der Mikrowelle. Der Plan war jedoch so, dass ich das Gemüse einfrieren wollte. Für das Mittagsmahl nahm ich ein paar fertige Würfel Fenchel, Möhre und Zucchini aus dem TK-Fach. Wie ihr ja wisst, hatte sie die letzten Male meinen selbstgekochten Brei verschmäht. Aber ich hatte eine neue Idee: wenn ich die Kartoffel durch ein Sieb streiche, ist sie vielleicht von der Konsistenz freundlicher zu Mimi's Mund.
Ich richtete also ein Chaos an Breigeschmaule in der Küche an, nur mit dem Ergebnis, dass sie mal wieder versuchte, ihren Mund um den darin enthaltenen Brei zu entfernen.
„U – Ahhh! Chcchhhrrr. “
Würde sie ihren Mund umkrempeln können, hätte sie es getan.
Gefrustet wärmte ich ein Glas Gemüsenudeln auf. Ein Teil davon landete später auf meinem Shirt.
Schon 13:00! ARGH.
Baby ins Schlafzimmer, ins Gitterbett. Stellte fest, dass die Möhren noch immer kochten, aber kein Wasser mehr hatten, was sie zum Anlass nahmen, anzubrennen. ARHG! Die Mikrowelle geht ja zum Glück irgendwann aus. Also kippte ich die Möhren in den Müll und stellte die Zucchini in den Kühlschrank weil ich gerade absolut keine Lust mehr zum Brei herstellen hatte.
Bett gemacht, gewaschene Wäsche auf das Bett, nasse Wäsche auf den Wäscheständer, ungewaschene Wäsche, die noch immer auf dem Küchenboden lag, in die Maschine. So.
Geschirrchaos in die Geschirrspülmaschine und diese angeschaltet. Dann wieder mit Baby beschäftigt. Ich setzte sie auf den Flur, während ich dort Dinge wegräumte, denn da lag auch noch diverser Krempel. Zur Beschäftigung stellte ich eine bunte Dose Sonnenspray auf den Boden, die sie dann durch die Küche jagte. Aber dann blieb Mimi unterm Stuhl stecken, denn ein Arm war links vom Stuhlbein, der Rest des Körpers rechts davon und die Dose in unerreichbarer Ferne.
„Wääägaaaaa!“
Gut. Baby geschnappt, kleine Hände gespült, die dort Flusen gefunden hatten. Dose wieder auf den Flur und Baby davor. Weiter gings mit aufräumen. Auf dem Fußboden im Wohnzimmer war noch ein neuer Fleck Babybrei zwischen dem Spielzeug, der aufs Wegwischen wartete.
Inzwischen quengelte Baby Mimi dauerhaft, was für mich das Zeichen war, dass sich möglicherweise ein Schläfchen nähert. Also schnappte ich sie und legte sie in ihr Bettchen, was das Gequengel zum protestierenden Brüllen mutieren lies.
Ich entblößte meine Brüste und hängte mich über das Gitter um das Kind in den Schlaf zu stillen. Ein Mühsames und Rückenschädigendes Unterfangen, was ich mir immer mal abgewöhnen wollte, aber im Laufe der Zeit immer mehr angewöhnt hatte. Denn nichts bringt sie schneller in den Schlaf als ein paar Schluck Muttermilch. Vielleicht schüttet der Mütterliche Körper in Stresssituationen ein spezielles Hormon aus, was Kindern in den Schlaf hilft.
Baby zog mir noch ein paar mal an den Haaren und krallte in meine Ohren, kniff in meinen Hals und trat gegen meine Arme. Dann erschlaffte sie, die Augen gingen zu und der Schlaf war da!
Wie in Zeitraffer wetzte ich durch die Wohnung. Schnappte ein Stück Möhre vom Wohnzimmertisch, stellte Frühstücksgeschirr in die Küche, sammelte die Dose Sonnenspray auf, blickte in den Spiegel und kriegte einen Schreck, weil Strähnenweise die Haare abstanden und nahm mir vor, den Zopf zu richten bevor es klingelt.
Es klingelte.

Also, lieber Besuch: das was du siehst, wenn du meine Wohnung betrittst, ist nicht die Realität!
Die findet hier eine Stunde früher statt.

Sonntag, 27. Juli 2014

Besuch aus der großen Stadt


Montag war es, schönes Wetter, warm und angenehm und meine Freundin Chrissy kündigte sich an uns besuchen zu kommen. Sie wohnte in der nächsten großen Stadt und kam gerne mal wieder ins Harzer Vorland um die Ruhe hier zu genießen.
„Nur Rentner und Touristen und Rentnertouristen!“ schimpfte sie, nachdem sie den ersten Rundgang durch die City getan hatte. Naja. Ferienzeit, ist halt normal. Als Einwohner fällt einem das schon nicht mehr auf. Alles was jung ist, kratzt die Kurve ans Meer und alles was Meer vor der Haustür hat, will in die Berge. Da so meist die älteren Menschen denken, haben wir hier halt viele ältere Dänen, Niederländer und Schleswig-Holsteiner zu Besuch.

Baby Mimi machte gerade ihren zweiten Mittagsschlaf, als Chrissy ankam. Wir nutzten die ruhige Stunde und führten endlose Gespräche über Dinge, die mal getratscht werden mussten. Doch die Zeit rann und wir verspürten langsam einen ungnädigen Durst auf einen frischen, heißen Latte Macchiato. 15:10 zeigte die Uhr, nachdem ich zum dritten Mal ins Kinderzimmer guckte, ob Baby nun endlich mal wach wäre. Aber der Schlummer war noch tief. Da unser Kaffeedurst jedoch größer war, packten wir alle Sachen zusammen, die mit in die City mussten und ich weckte Mimi damit wir los starten konnten. Glücklicherweise wurde das mit einem freundlichen Lächeln quittiert und nicht mit lautem Gebrüll. Also war der Schlaf lang genug.
Unterwegs fiel mir ein, was ich vergessen hatte! Baby zu wickeln! Grah! Sie trug noch immer die Windel vom Morgen. An einer Parkbank schlug ich eine Wickelpause vor, da war ein Papierkorb und gerade kein Mensch in Sicht. Ich hätte natürlich auch bis dm warten können, da wäre ein Wickeltisch gewesen. Aber ratz-fatz, Hose runter, Windel weg, ab in die Tonne...
„Dein Baby pinkelt gerad in den Kinderwagen...“
Waaah! Und grinste mich an.
Wär ich mal zu dm gegangen...Also stopfte ich das komplette Kinderwageninlet in eine Tasche und polsterte es stattdessen mit einer Fleecedecke aus, die ich zufällig zum Glück noch unterm Kinderwagen mit herum fuhr. Keine Panik, man ist ja erfinderisch. Weiter gings.
Wir kamen am Cafe' an und fanden einen schönen Tisch, bestellten Eis und unseren lang erwarteten Latte Macchiato. Baby Mimi guckte interessiert aus dem Kinderwagen heraus und bekam ein Fläschchen.
„....nnnnnng!!!“
„Was macht sie denn jetzt für Geräusche?“
„Sie kackt!“
Jetzt hatten wir doch noch einen Grund, den Wickeltisch bei dm mal auszuprobieren. Aber erstmal aßen wir unser Eis auf. Baby wurde es zu langweilig, sie wollte raus. Also nahm ich sie auf den Schoß und sofort zuckte der Kopf in alle Richtungen zu jedem Nebentisch auf der Suche nach Aufmerksamkeit! Wo würde sie einen netten Menschen sehen, der sie anlachen würde?
Aha. Gegenüber saß eine Truppe Rentnertouristen.
„Ach, schau mal wie niedlich!“
Stolze Mami. Natürlich ist sie niedlich, in ihrem pinkfarbenen Body mit Aufschrift „Der Teufel trägt Pampers“. Und der dazu passenden pinkfarbenen Hose.
„Ist das ein Mädchen oder ein Junge?“
Können die das jetzt in ihrem Alter nicht mehr erkennen, ob das Kind komplett pink oder blau angezogen ist?
„Ein Mädchen.“
„ooh, wie süß. Wie alt? 6 Monate?“
„5-einhalb.“
„aaach, wie süß.“ Und Baby Mimi lacht in die frohe Runde. Aber der Klops in der Hose lachte inzwischen auch und wir mussten los.
Bei dm entschieden wir spontan Schwimmwindeln zu kaufen und am nächsten Tag schwimmen zu gehen. Das Wickeln war wirklich sehr angenehm dort, obwohl dort merkwürdige Bio-Windeln lagen, die wir noch nicht ausprobiert hatten.
Wieder draußen machten wir eine Brei-Pause, denn jetzt hatte Mimi auch Hunger und wollte ihren Nachmittäglichen Obstbrei haben.
„Ach, guck mal, wie süß!“ riefen zwei Nordic-Walkende Rentnertouristinnen mit Rucksack und Stöckelstöcken im Vorbeistapfen.
Wir brauchten noch einen Badeanzug. Auf zum shoppen! Baby lies alles freundlich über sich ergehen und auch die folgende Stunde Kaufhausgelaufe störte sie nicht. Sie kicherte sogar im Kindermodengeschäft mit Chrissy herum, während ich an der Kasse stand und den ultimativen, supersüßen Babybadeanzug in turkis mit kleinen Blümchen, reduziert auf nur 5€, erwarb!

Um 18:00 waren wir, ziemlich geschafft, wieder zu Hause. Während ich alles auspackte, eine Waschmaschine anwarf und Wasser für den Babybrei kochte, spielten Chrissy und Mimi im Wohnzimmer auf dem Boden. Herrlich!
Und Morgen würde auch wieder ein interessanter Tag werden.

Samstag, 19. Juli 2014

Breierlei


Die Zeit vergeht und wir tasteten uns langsam an die Beikost heran. Ohooohooo, großes Thema. Vor allem ein Tabuthema. Wagt es ja nicht, euch mit anderen Muttis über den Start der Beikost zu unterhalten, ihr könnt nur auf Gegenstimmen treffen. Die zwei größten Kontrahenten sind
1. die WHO-Muttis mit ihrer Einstellung volle 6 Monate zu stillen und auf keinen Fall früher mit Brei anzufangen, da der Darm noch nicht vollständig ausgebildet ist. Wie vom WHO empfohlen.
2. die Muttis, die auf den Kinderarzt hören und nach 4 Monaten anfangen mit dem ersten Brei, da der frühe Beikoststart das Allergierisiko mindern soll.
und dann gibt es noch
 3. die Muttis, die sich denken, „ich mach das wie ich denke und was ich im Gefühl hab!“

Bei uns war der Beikoststart auch ein großes Thema, denn jeder, wirklich jeder hatte einen anderen Vorschlag oder eine Geschichte, wie es früher war und super geklappt hat. Die eine Oma hat ihren Kindern schon ab dem 2. Monat Bananenbrei gegeben und alle waren glücklich. Die andere Oma hat einem Kind schon nach ein paar Wochen das erste Gläschen gegeben (im Krankenhaus von den Schwestern empfohlen, Stillen war nicht möglich). Die Hebamme plädierte auf die 6 Monate Stillzeit und die Kinderärztin schlug einen Start nach dem 4. Monat vor.

Also bekam unsere Mimi im 3. Monat das erste mal Bananenbrei zu probieren und nach dem 4. Monat führten wir den Mittagsbrei ein. Zuerst Möhre, davon bekam sie allerdings Blähungen, dann Pastinake und Kürbis. Wobei letzterer der absolute Favorit war! Nach ein paar Wochen wurde das Gemüse dann mit Kartoffel gemischt und von da an, war sie mittags wirklich satt! So wirklich! Noch nicht einmal ein paar Schlucke Muttermilch passten hinterher noch rein.

Um dann aber wieder zum Thema Möhre zurück zu kommen, denn diese kleine Rübe ist ja wirklich in fast jedem Breigemisch drin, probierte ich einen Tipp aus und kaufte Fenchel!
So ein komisches Gemüse hatte ich bisher noch nicht zubereitet und war erstmal etwas ratlos. Schnitt dann aber alles ab was überstand, den Rest in Würfel und dann ins Sieb zum Dünsten. Roch schon etwas merkwürdig, die olle Knolle.
Aber da ich natürlich im Wohnzimmer als Babyunterhalterin die Zeit vergaß und erst von einem leichten Röstaroma aufgeschreckt wurde, wurde der darauf folgende Geruch noch schlimmer. In der Küche stellte ich fest, dass das Wasser im Topf verdunstet war, der Boden angebrannt, der Fenchel geräuchert und das Sieb angeschmolzen. Fenchel wanderte in den Müll, Topf in die Spüle, Sieb in den Geschirrspüler. Aber der Geruch! Dieser grausame Geruch! Stellt euch vor, ihr hättet eine Flasche Ouzo über den Grill gekippt und würdet an den schwelenden Kohlen riechen. Brr. Baby war zum Glück gerade mit einer Eisenbahn beschäftigt und ich konnte die Fenster öffnen, Lufterfrischer versprühen, wie Rumpelstilzchen in der Küche herum springen und mich ärgern, und Herd und Topf putzen. Der schöne Fenchel. Mein schöner Plan...

2 Stunden später hatte sich der schlimmste Geruch verzogen und die Küche roch irgendwie nach Krankenhausflur, in dem gerade der Essenswagen entlang fährt. Seltsam.
Einen Tag später kaufte ich wieder eine Fenchelknolle und bereitete erfolgreich einen gedünsteten, pürierten und passierten Fenchelbrei zu. Yey!
Der dann in Kombination mit Möhre und Kartoffel nicht mehr zu Blähungen führte! Yey!

Abends starteten wir dann mit Vollkornbrei, der so dermaßen lecker war, dass es Baby Mimi nicht schnell genug gehen konnte. Nach dem Löffel schob sie sofort eine Faust in den Mund um daran zu saugen, oder zu tasten, wo der Brei hin hing, wer weiß das schon. Zudem zappelte sie mit Armen und Beinen vor Aufregung! In der Tat, dieser Brei war schon recht lecker. Und da er so lecker war, musste der Fuß auch in den Mund gucken, wo der Brei drin war. Da ich vom Möhrendesaster noch weiße Socken mit orangefarbenen Möhrenflecken hatte, gabs Brei meist Barfuß. Brei an den Händen glitscht so schön und wenn man damit dann die Füße einreibt, die dann beide am Mund herumtollen, sich mit einem Löffel Brei abwechseln, das macht schon Spaß! Der Papa weiß auch, dass er aus dem Weg gehen muss, wenn Baby mit einem Breigesicht anfängt zu niesen. Und ich habe natürlich mehr Wäsche, einen größeren Verbrauch an Küchentüchern und erfolgreiche Fleck-durch-Sonne-bleichen Erfahrungen gesammelt.

Samstag, 28. Juni 2014

Bettenstress und Maurerdekolletee



2 Tage, Hundert Stress!
So kann man das mal ausdrücken, was im Hause Comorph los war. Wochenlang passierte rein gar nichts. Tage gingen vorbei, geschmückt mit Ausflügen zu Edeka und dm, Nächte kamen und gingen, jetzt mit Baby mehr oder weniger durchgeschlafen. Eher weniger.
Damit der wenige Schlaf besser wird, hat Frau Comorph einfach mal ein neues Bett bestellt. Dazu zwei neue Lattenroste, zwei Matratzen und einen Topper. Letzteres stellt man sich nett auf einem Muffin als bunten Perlen vor, ist auf Betten aber super bequem.
Natürlich haben die Teile unterschiedliche Lieferzeiten und 2 Wochen lang standen super tolle Matratzen unbenutzt in der Ecke und wurden jeden Abend mit Gieraugen angestiert.
Das dann auch alles mal wieder an nur zwei Tagen stattfinden muss, war ja klar. Man hat sich in der langen Zeit des Nichtstuns etwas Aufregung gewünscht. Menschen, Gespräche, Eindrücke, Aufgaben...
Die kamen dann.
Freitag:
- Bett und Topper wurde geliefert.
Der Hermes Versand beschäftigt inzwischen Super Elitemöbelträger, die unter ihrem Blaumann ein kraftverstärkendes Exoskelett aus Aluminiumstahl tragen. Anders konnte sich Frau Comorph nicht erklären, wie der Mann alleine ein Paket in den 4. Stock tragen konnte, dass sie nicht mal zu zweit verrücken konnten!
- Impftermin beim Kinderarzt
Sofort nach Verabschieden der Möbelmenschen wurde sich in Klamotte geworfen und zum Kinderarzt gehetzt, denn Baby Mimi bekam mal wieder zwei Spritzen mit Antiseren gegen diverse Kinderkrankheiten. Der Schrei des Babys trieb den Eltern die Tränen in die Augen! Wie kann man nur so grausam sein und Babys mit Spritzen piksen müssen. Zur Belohnung kauften sie hinterher Kürbisbrei. Mmmmh... oder so ähnlich.
- Aufbauen des Bettes
Innerhalb von anderthalb Stunden, wohlgemerkt, weil der Captain dann zur Arbeit musste. Selbstverständlich, aber so was von ultra-selbstverständlich, war die Aufbauanleitung nur von erfahrenen Kryptologen zu lesen. Hauptsache unter jedem Punkt befand sich ein „Daumen hoch“- Zeichen.
Beispiel Bild: Schrauben Sie 4 schmale Bretter auf die Rückseite des Bettes. Vermuten Sie, die Willkür der Position. Benutzen Sie unterschiedliche Anzahlen an Schrauben. Das letzte Brett hält von alleine. Daumen hoch!
- Baby Mimi bekommt Kürbisbrei
Warum nach einer halben Stunde der Kürbisbrei überall klebte, egal ob auf den Klamotten von Baby, Frau Comoph, dem Lätzchen, Sofa, Spucktuch, Tisch und Kater muss nicht wirklich geschildert werden.
- Regale zusammenbauen
Die passenden Nachtschränke in Regalform wollte Frau Comorph selber zusammen bauen. Erstaunlicherweise war dieses sogar sehr einfach, trotz Anwesenheit von Baby, welches zwischen Schrauben, Dübeln und Brettern auf dem Boden herumrollte.
- Fertigstellen des Bettes
Gegen 21:30 kam der Captain von der Arbeit und konnte das Bett an die Wand und Lattenroste, Matratzen und Topper zu einem Schlafplatz kombinieren.
Zum Glück konnten anschließend alle in das wohlverdiente Bettchen schlüpfen.

Samstag:
Früh aufstehen, da viel zu erledigen! Zudem wacht Baby sowieso gegen 8:00 morgens auf, passt also super zusammen.
Ausnahmsweise schlief Baby bis 9:15, was Frau Comorph, verpennt seit Tagen, besonders ärgerte.
9:20 lag Baby nackt in der Badewanne und wollte geduscht werden.
9:21 klingelten die Waschmaschinenhandwerker.
Super Timing. Handwerker wurden eingelassen und in die Küche dirigiert, danach konnte sich Frau Comorph um das nackte Würmchen kümmern, das fröhlich auf der Badewannenmatte herumkugelte und die gnubsige Oberfläche super interessant fand. Schnell abgeduscht, abgetrocknet, angezogen und die Handwerker beobachtet. Ein tiefgeschnittenes Mauerdekolletee ließ Frau Comorph schaudern. War doch das letzte Mal, der Meister schon mit seinem Azubi da, der ebenfalls einen Breitarschgrinser dabei hatte. Dessen Unterhose war allerdings nicht von Jack&Jones. Hatten Handwerker generell eine Abneigung gegen Gürtel oder Hosenträger? Würde Frau Comorph dadurch einen Rabatt wegen Erregung Kücheninternen Ärgernisses bekommen?
Waschmaschine repariert. 

Als nächstes kündigte sich der Käufer des alten Bettes an.
Frau Comorph aufgeputscht von zwei Tassen Tee, wuschelte putzend und aufräumend durch die Wohnung. Im Schlafzimmer lag noch Werkzeug, in der Küche klebte Handwerkerblut an der Spülmaschine (ja, die beißt!), Babyklamotten lagen verteilt und irgendwie hatte sie seit 4 Jahren die Dunstabzugshaube nicht abgewischt. Dafür aber herausgefunden, dass die Kombination von Scheuermilch und Ceranfeldkratzer sich dafür optimal eignet. Hätte in dem Moment der Postbote geklingelt, er wäre vermutlich vor dem wilden Putzwahnblick geflüchtet.
Bettentyp kam, holte Bett und bedankte sich mit Maurerdekolletee. Was war nur mit den Männer los? Haben die auch alle zu viel Stress und dadurch abgenommen, dass die Hosen nicht mehr passen? Oder hatte Frau Comorph in ihrer Abgeschiedenen Elternzeit einen aktuellen Modetrend verpasst?
Als nächstes stand Einkaufen auf der Liste, wobei Frau Comorph noch einen Abstecher in die entgegengesetzte Richtung machte um sich von ihrer vorletzten Freundin im Ort zu verabschieden. Sie zog mit Mann nach Berlin und bekam noch ein paar gute Wünsche und Knuddler mit auf den Weg. War selber total im Umzugsstress und hatte das Chaos um sich versammelt.

Tja.. irgendwann wäre Frau Comorph alleine mit Mann und Kind und würde täglich nur noch mit Mann und Kind zu tun haben. Und den Kassentanten von Edeka. Ein wenig deprimiert besuchte Frau Comorph letztgenannte und eilte dann zu ihren Eltern zum Kaffee.
Gehetzt, verschwitzt, todmüde, wahnsinnig erschöpft und kaffeedurstig kam sie dort an. Glücklicherweise benahm sich Baby Mimi wie der Mond. Still, alles beobachtend, rund und zufrieden.
Nach einer weiteren Dosis Koffein war Frau Comorph schon wieder aufgekratzt und erzählte Mimi's Großeltern von dem Stress der letzten 48h. Doch Baby war schon bald sehr müde und wollte nach Hause. Dort legten sich beide aufs Sofa und genossen das süße Nichtstun! Herrlich.
Jedoch schlafen konnte nur einer von beiden...

Dienstag, 24. Juni 2014

Dienstag, 24. Juni



Draußen regnet es, es ist kalt und überhaupt lädt das Wetter ein, sich ganz tief in den Kuscheldecken auf dem Bett zu verkriechen.
Es ist 15:40 und ich sitze am PC.
Ausnahmsweise hat mein Baby heute auch einen gemütlichen Schlaftag und schläft seit über einer halben Stunde. Gähn!
Bedröppelt schiebe ich auf dem Laptop Bildschirm Möhrchen und Erdbeeren hin und her um mir die Zeit zu vertreiben. Ist das aber auch wieder langweilig!
Ich mache eine Liste von Dingen, die ich heute noch erledigen sollte, bevor mein Mann nach Hause kommt:
- Abwaschen
- Aufräumen
- Tisch abwischen (wääh, Frühstückskrümel)
- Staubsaugen
- Wäsche abnehmen
- Schlafen
- die neue Gesichtsmaske ausprobieren
- Lesen
- Tee trinken

Ich gehe in die Küche und koche Wasser um mir einen Tee aufzubrühen, immerhin mal ein Anfang. Und damit da auch ein Fitzelchen Sinn dran ist, werfe ich einen Beutel Stilltee in die Tasse. Draußen fängt es an zu Gewittern! uäääh!
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass die Wolken, die gerade nach links gezogen sind, schon wieder nach rechts ziehen. Womöglich um das gesamte Gebiet hier komplett zu durchnässen. Na, gut, dass ich nicht mehr raus muss heute.
Ich werfe den Teebeutel in die Spüle, muss ja eh später abwaschen und Faulheit siegt. Schlurfe wieder zum Sofa. Laptop ist noch an. Mal gucken, was es Neues auf Facebook gibt. Nichts. Hmpf.
Auf dem Tisch stapelt sich der Krempel mal wieder. Ich lege das Nageletui zurück in den Schrank, dabei fällt mir ein, dass ich dem Baby noch einen Nagel schneiden wollte, der mich heute Morgen gekratzt hat. Also leg ich es wieder auf den Tisch.
Hmm... Amazon. Ich könnte mal schauen, ob ein neuer Thriller raus gekommen ist.

16:00
Erledigte Dinge von meiner Liste: 2.
mmmh, Stilltee ist auch irgendwie lecker. Aber jetzt mag ich doch lieber noch einen Cappuccino trinken. In der Küche krümel ich mit dem Pulver herum, was aber nicht weiter schlimm ist, da ich ja eh noch staubsaugen muss.
Mmmmh, Cappuccino ist noch viel besser. Ich glaub da waren auch noch ein paar Kekse im Schrank.
Kekskrümel auf den Boden gewischt. Mampf!
Normalerweise mache ich Sportübungen, wenn Baby Mimi schläft. Aber da ich gestern erst beim Sport war, darf ich heute Kekse essen. Ein paar. Man solls ja nicht übertreiben.

Mistwetter!
16:15
Kekse sind alle. Cappuccino ist alle. Stilltee ist alle. Unordnung auf dem Tisch wuchs um 2 Tassen und eine Kekstüte an. Habe aber 2 neue Bücher bestellt.
oh, da gnault jemand.
Schnuller in den Mund gesteckt, alles wieder gut. Vielleicht lege ich mich einfach mal kurz dazu. Mir ist kalt und Mimi ist so schön warm....wie verwerflich ist es wohl, sich an seinem Baby zu wärmen...?
17:10
!!! Flatsch, eine nasse Hand greift nach meiner Nase.
ach mist...