Ein endloses Fest in diesem Jahr. Im
Grunde begannen wir Weihnachten zu feiern, als wir Anfang Dezember
unseren Baum aufstellten. Plastiktanne mit Plastikkugeln im Laufstall
auf einem Tisch. In absoluter Entfernung zum Kind. Welches aber
absolute Begeisterung für den Baum zeigte. Bei jedem Vorbeilaufen
zeigte sie auf die Kugeln „Da!“ und auf die Lichter „Da!“ und
berührte alles sachte mit ihrem ausgestreckten Zeigefinger.
Dann dekorierte ich in einem
Rundumschlag auch den Rest der Wohnung. Es gab einen Holzstern in der
Küchentür „Da!“ und Glitzerkugeln im Flur „Da!“ und Engel
im Kinderzimmerfenster „Da!“ und vieles mehr.
Jeden Tag leuchtete bei uns der
Weihnachtsbaum und an den Sonntagen der Adventskranz. Auch der musste
von Mimi begutachtet werden und der Kater musste ihn probieren, denn
dieser bestand aus echter Tanne. Was ich ein paar Stunden später
herausfand, als ich die Kotze-Haar-Tannennadel-Häufchen vom
Flurteppich wischte.
Sonntags durfte Mimi auch ausnahmsweise
vom Spekulatius kosten. Sonst gabs ja nur total gesunde Reiskekse zum
Knabbern. Aber Sonntags...und weil Weihnachten war, machten wir eine
Ausnahme.
Einen Tag vor Weihnachten stürmten wir
den Supermarkt um auf den letzten Drücker noch einen Fisch zu
besorgen. Mimi genoss das Einkaufen, erstmal gab es natürlich wieder
haufenweise Eindrücke die auf sie einstürmten und dann war mein
Bruder mit dabei, der mit ihr im Einkaufswagen wild durch die Gänge
quietschte. Einkaufen ist für sie sowieso immer ein großes
Erlebnis, weil es da Dinge in den Regalen gibt, die man anschauen
kann. Dann gibt es Leute die vorbeilaufen, wenn man sie nicht an der
Jacke erwischt und sie sich ein wenig mit einem beschäftigen. Oder
man füttert sie mit Zetteln, die man der Mama klaut. Oder man angelt
Socken vom Warentisch und nimmt sie mit bis es jemandem auffällt.
Heiligabend nun, kamen die Oma und der
Opa und später Mimis Onkel. Die Oma hat sie besonders gerne, weil
sie sich leicht verarschen lässt. Mimi lässt dann etwas fallen und
kreischt vor Freude, wenn die Oma sich bückt um es wieder
aufzuheben. Was daran nun für sie witzig ist, hat noch keiner
herausfinden können. Vielleicht weil die Oma dabei andere Geräusche
macht als die Mama. Aber lachen kann jeder darüber. Beim Essen macht
die Oma auch andere Geräusche. Denn während ich nur dem Blattspinat
und den Kartoffeln hinterhersah, wie sie auf den Boden fallen
gelassen wurden, kommentierte das die Oma mit großen „oh nein!“-s
und „oh je!“-s. Hat sie vielleicht im Laufe der Jahre vergessen,
dass das Essen, was man einem 10 Monate altem Kind auf den Tisch
stellt, einen längeren Weg in den Bauch hat. Vom Teller in die Hand,
zum Mund. In den Mund, wieder aus dem Mund heraus in die Hand zum
Anschauen. Dann wieder Richtung Mund, aber fallenlassen auf den
Boden. Von dort wird es aufgehoben und auf den Tisch gelegt und dann
geht es doch irgendwann mit der Hand in den Mund und wird
runtergeschluckt. Und wenn es dann nicht doch noch mal raus kommt,
wird es auch verdaut! Aber die Oma meint es ja nur gut mit meinem
Teppich, den ich innerlich schon aufgegeben habe.
Als dann der Papa endlich von der
Arbeit kam, gab es sogar Geschenke. Mimi war schon fertig im
Schlafanzug und satt und müde, fand aber doch sehr viel Spaß daran,
ihre Geschenke auszupacken. So viel Knisterpapier! Und noch mehr
Papier. Was in dem Papier drin war, war zwar erstmal zweitrangig,
weil das Papier so schön war, aber dann freute sie sich doch über
die tollen Sachen.
Und weil Weihnachten war, und sie uns
auch was Schenken wollte, probierte sie an diesem Tag zum ersten Mal
einen Schritt alleine zu laufen! Herrlich kitschig schön!
Ja, das erste Weihnachten. Noch
befinden wir uns in der Zeit wo es für Mimi viele erste Male gibt.
Gerade jetzt im Winter entdeckte viel Neues. Das erste Mal
Wolfsbarsch und das erste Mal Hasenbraten. Das erste Mal Schnee, und
den fand sie wirklich klasse, so kalt und lustig und dann nass, aber
auch irgendwie lecker! Das erste Mal Geschenke auspacken und dann das
erste Mal alleine Laufen! Das Laufen schneller geht und mehr Spaß
macht als Krabbeln hat sie schnell gemerkt, aber da es alleine noch
nicht so gut klappt, schnappt sie sich lieber zwei Finger von
jemandem der da gerade für herhalten muss und läuft eine Ewigkeit
durch die Wohnung.
Am 1.Weihnachtstag fuhren wir zur
anderen Oma und da waren dann auch ganz viele Tanten, die alle mal
mit ihr durchs Haus liefen. Da gabs dann auch noch mal Geschenke und
alles war total aufregend und toll!
Das größte Geschenk für uns Eltern
war allerdings, dass klein Mimi nach solch aufregenden Tagen auch
eine lange Nachtruhe benötigte und wir endlich mal lange
durchschlafen durften!
Und ganz klammheimlich kam auch noch
ein drittes Zähnchen durch. Ohne Quengeln, Fieber, Schreien und
Zahnschiss. Ja, es gibt Zahnschiss. Und in ein paar Jahren die
Zahnfee.
So viel Neues...
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