Dienstag, 30. Dezember 2014

Weihnachten


Ein endloses Fest in diesem Jahr. Im Grunde begannen wir Weihnachten zu feiern, als wir Anfang Dezember unseren Baum aufstellten. Plastiktanne mit Plastikkugeln im Laufstall auf einem Tisch. In absoluter Entfernung zum Kind. Welches aber absolute Begeisterung für den Baum zeigte. Bei jedem Vorbeilaufen zeigte sie auf die Kugeln „Da!“ und auf die Lichter „Da!“ und berührte alles sachte mit ihrem ausgestreckten Zeigefinger.
Dann dekorierte ich in einem Rundumschlag auch den Rest der Wohnung. Es gab einen Holzstern in der Küchentür „Da!“ und Glitzerkugeln im Flur „Da!“ und Engel im Kinderzimmerfenster „Da!“ und vieles mehr.
Jeden Tag leuchtete bei uns der Weihnachtsbaum und an den Sonntagen der Adventskranz. Auch der musste von Mimi begutachtet werden und der Kater musste ihn probieren, denn dieser bestand aus echter Tanne. Was ich ein paar Stunden später herausfand, als ich die Kotze-Haar-Tannennadel-Häufchen vom Flurteppich wischte.
Sonntags durfte Mimi auch ausnahmsweise vom Spekulatius kosten. Sonst gabs ja nur total gesunde Reiskekse zum Knabbern. Aber Sonntags...und weil Weihnachten war, machten wir eine Ausnahme.

Einen Tag vor Weihnachten stürmten wir den Supermarkt um auf den letzten Drücker noch einen Fisch zu besorgen. Mimi genoss das Einkaufen, erstmal gab es natürlich wieder haufenweise Eindrücke die auf sie einstürmten und dann war mein Bruder mit dabei, der mit ihr im Einkaufswagen wild durch die Gänge quietschte. Einkaufen ist für sie sowieso immer ein großes Erlebnis, weil es da Dinge in den Regalen gibt, die man anschauen kann. Dann gibt es Leute die vorbeilaufen, wenn man sie nicht an der Jacke erwischt und sie sich ein wenig mit einem beschäftigen. Oder man füttert sie mit Zetteln, die man der Mama klaut. Oder man angelt Socken vom Warentisch und nimmt sie mit bis es jemandem auffällt.

Heiligabend nun, kamen die Oma und der Opa und später Mimis Onkel. Die Oma hat sie besonders gerne, weil sie sich leicht verarschen lässt. Mimi lässt dann etwas fallen und kreischt vor Freude, wenn die Oma sich bückt um es wieder aufzuheben. Was daran nun für sie witzig ist, hat noch keiner herausfinden können. Vielleicht weil die Oma dabei andere Geräusche macht als die Mama. Aber lachen kann jeder darüber. Beim Essen macht die Oma auch andere Geräusche. Denn während ich nur dem Blattspinat und den Kartoffeln hinterhersah, wie sie auf den Boden fallen gelassen wurden, kommentierte das die Oma mit großen „oh nein!“-s und „oh je!“-s. Hat sie vielleicht im Laufe der Jahre vergessen, dass das Essen, was man einem 10 Monate altem Kind auf den Tisch stellt, einen längeren Weg in den Bauch hat. Vom Teller in die Hand, zum Mund. In den Mund, wieder aus dem Mund heraus in die Hand zum Anschauen. Dann wieder Richtung Mund, aber fallenlassen auf den Boden. Von dort wird es aufgehoben und auf den Tisch gelegt und dann geht es doch irgendwann mit der Hand in den Mund und wird runtergeschluckt. Und wenn es dann nicht doch noch mal raus kommt, wird es auch verdaut! Aber die Oma meint es ja nur gut mit meinem Teppich, den ich innerlich schon aufgegeben habe.

Als dann der Papa endlich von der Arbeit kam, gab es sogar Geschenke. Mimi war schon fertig im Schlafanzug und satt und müde, fand aber doch sehr viel Spaß daran, ihre Geschenke auszupacken. So viel Knisterpapier! Und noch mehr Papier. Was in dem Papier drin war, war zwar erstmal zweitrangig, weil das Papier so schön war, aber dann freute sie sich doch über die tollen Sachen.

Und weil Weihnachten war, und sie uns auch was Schenken wollte, probierte sie an diesem Tag zum ersten Mal einen Schritt alleine zu laufen! Herrlich kitschig schön!

Ja, das erste Weihnachten. Noch befinden wir uns in der Zeit wo es für Mimi viele erste Male gibt. Gerade jetzt im Winter entdeckte viel Neues. Das erste Mal Wolfsbarsch und das erste Mal Hasenbraten. Das erste Mal Schnee, und den fand sie wirklich klasse, so kalt und lustig und dann nass, aber auch irgendwie lecker! Das erste Mal Geschenke auspacken und dann das erste Mal alleine Laufen! Das Laufen schneller geht und mehr Spaß macht als Krabbeln hat sie schnell gemerkt, aber da es alleine noch nicht so gut klappt, schnappt sie sich lieber zwei Finger von jemandem der da gerade für herhalten muss und läuft eine Ewigkeit durch die Wohnung.
Am 1.Weihnachtstag fuhren wir zur anderen Oma und da waren dann auch ganz viele Tanten, die alle mal mit ihr durchs Haus liefen. Da gabs dann auch noch mal Geschenke und alles war total aufregend und toll!

Das größte Geschenk für uns Eltern war allerdings, dass klein Mimi nach solch aufregenden Tagen auch eine lange Nachtruhe benötigte und wir endlich mal lange durchschlafen durften!

Und ganz klammheimlich kam auch noch ein drittes Zähnchen durch. Ohne Quengeln, Fieber, Schreien und Zahnschiss. Ja, es gibt Zahnschiss. Und in ein paar Jahren die Zahnfee.
So viel Neues...

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