Im Laufe des ersten Jahres deines Babys
wirst du viele Dinge lernen und dich an einiges Gewöhnen müssen.
Eigene Gewohnheiten abstellen, neue hinzufügen, einmal komplett
alles umkrempeln. Stell dir vor, beim Tetris fällt auf einmal ein
Kreis herunter. Auch wenn du am Anfang denkst, das ist unmöglich, da
alles herumzubauen, im Laufe der Zeit fügt sich alles zusammen. Auch
wenn man manchmal etwas drücken und quetschen muss.
- Wenn du auf dem Klo sitzt und es
kracht in Küche oder Wohnzimmer, brauchst du dich bei deinen
Geschäften nicht sonderlich beeilen. Es ist eh zu spät, was immer
da gerade passiert ist. Nimm auf dem Weg dorthin lieber schon einmal
den Putzeimer mit.
- Statt „Nein!“ zu sagen, kannst du
auch „Würstchen!“ oder „Bubbedibuuu!“ sagen. Das Ergebnis
bleibt dabei gleich.
- Wenn das Kind irgendetwas neues
ständig wiederholt und du weißt nicht warum, lautet die häufigste
Lösung: „Weil es das kann!“ Dazu zählt zB. monotones, tagelang
andauerndes Prusten. Auch wenn es nervt, da musst du durch. In ein
paar Wochen kann es etwas neues und das wird das Prusten dann
auswechseln.
- Spielzeug ist definitiv nicht
interessanter als seine Verpackung. Siehe Katzenverhalten. Das wird
auch so lange andauern bis du die Verpackung entsorgt hast.
- Die Menge des Spielzeuges ändert
nichts am Glücklichsein des Kindes. Es ändert nur die Dauer des
Aufräumvorganges.
- Wenn du tagelang einen
Ausflug/Aktion/Besuch planst und vor Nervosität jede Minute
genauestens durchdacht hast, geschieht meist folgendes:
a) alles klappt ohne
Zwischenfälle und du merkst dass all die Aufregung und Sorge umsonst
war. Vor allem wenn dein Kind diesen „war was?“ Ausdruck im
Gesicht hat.
b) jemand wird krank und ihr
bleibt zu Hause.
- Vergiss die Aussage „ich werde so
gut wie nie krank!“. Mit Kind zählt das jetzt nicht mehr. Denn
alle Viren die an Einkaufswagen abgeleckt werden, landen mit Garantie
beim Knuddeln auch bei dir.
- Selbst wenn du penibel darauf
achtest, dass das Essen deines Babys Gesund ist, weder Salz noch
Zucker oder zu viel Fett enthält, passiert folgendes:
a) beim Einkaufen bekommt es
von einer netten Verkäuferin einen Keks o.ä. geschenkt und du
bemerkst es erst, wenn der Keks halb aufgegessen ist.
b) Eine Oma/Tante füttert
beim Familientreffen dein Kind mit Kuchen/Sahne/Pommes.
Merke dir zumindest: Es wird nicht
schaden, dein Kind stirbt nicht davon, nur du bist erstmal
abgeschrieben, weil du keine Kuchen/Sahne/Pommes hast!
- Wenn dein Kind irgendwann vier Nächte
lang durchschläft wird es das in der fünften Nacht nicht mehr tun.
Es wird alles komplett anders machen und mindestens dreimal wach
werden um etwas zu Essen zu fordern, kuscheln zu müssen, oder nach
Brüsten zu graben, wenn es neben dir im Bett liegt. Also freu dich
nicht zu früh.
- Zuletzt ganz wichtig:
Dein Kind macht all das nicht
absichtlich! Dazu zählt auch, wenn du gewickelt hast und der
angestrengte Gesichtsausdruck dir ein neues „Gewitter“ ankündigt.
Wenn es dich an den Haaren zieht und
lacht, wenn du „Aua!“ schreist und kreischt.
Wenn es dich beim Stillen kneift und du
an den Brüsten stecknadelkopfgroße blaue Flecken hast, die jede
Gerichtsmedizin im Falle deines plötzlichen Todes vor ein Rätsel
stelt.
Wenn es dich haut und kratzt und dir
ins Gesicht tritt, während es im Bett über dich hinüber krabbelt
um dir deinen Wecker auf den Kopf zu werfen.
Und vieles mehr.
Es wird auch nicht absichtlich „Mama“
zum Papa sagen. Aber wenn es das tut kannst du dir sicher sein, dass
„Mama“ für dein Kind nicht nur die Bezeichnung für dich ist,
sondern ein Wort für Liebe und Zuneigung und Geborgenheit. Um Hilfe
zu bekommen oder auf den Arm genommen zu werden, geknuddelt und
gestreichelt und einfach nur lieb gehabt zu werden.
Oder wenn es in die Windel gemacht hat.
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