Freitag, 3. Oktober 2014

Rückkehr der Jedi Moms


Wir sitzen zusammen am Frühstückstisch und frühstücken. Ich esse Toast und Mimi Hirsekringel. Alle sind artig und brav und alles ist schön und ruhig. Noch.
Nach 6,5 Minuten wird der Hirsekringel doof. Sitzen ist auch langweilig.
Mit einer schlengelnden Bewegung windet sich Mimi unter dem Gurt der Kinderwippe, die uns als Stuhl für sie dient, heraus und landet mit meiner Hilfe sanft auf dem Boden.
Und: GO!

„Ahahaaaa! *quietsch *
Und los zum DVD Player. Der hat so tolle Knöpfe und Klappen. Einmal kam sogar eine Schublade herausgefahren. Woohoo! Das Ding geht an und macht Geräusche. Mist, Mama holt mich weg und macht die Geräusche wieder aus.
Also auf zur Tür. *krabbel, krabbel * Die kann man nämlich auch bewegen und draußen sind sooo viele tolle Dinge, die man noch angucken kann. EH! Jetzt hat sie die Tür zugemacht.
Dann guck ich mir mal die Kabel an von den Stehlampen. Da sind auch lustige Schalter, die man bewegen kann. Oh man, Mama! Da schiebt die doch den Laufstall davor. Hoffentlich muss ich da nicht gleich wieder rein...
Aber da ist ja noch Papa's Computer. Manchmal, wenn der Papa davor sitzt, dann leuchtet der ganz toll, den guck ich mir jetzt noch mal an. Oh, ein Drucker, mit ganz vielen Knöpfen dran.
Schade, jetzt hat die Mama mich wieder auf meine Spieldecke gesetzt. *krabbel krabbel *
KNACK!
Guck an, jetzt hab ich zwei Zwiebacke. Und kleine Krümel....
Ah, der DVD Player!“

Nebenbei hab ich meine drei Scheiben Toast verschlingen können und verschlucke mich fast an meinem Tee, weil klein Mimi schon wieder die IPod Schublade aus dem DVD Player zieht.
GRAH!
„DAS IST NICHT DAS SPIELZEUG, DAS DU SUCHST!!“
Intoniere ich mit eindringlicher Stimme.
Mimi guckt mich mit großen Augen an. „Mit möchtegern Jedi-kräften kommste hier auch nicht weiter!“
Ich setze sie vor ihre Spielzeugkiste und zeige ihr ein paar ansprechende Lieblingsspielzeuge.
„Guck mal, das Schäfchen ist hier.“ *klimper-klapper *

Ich schlürfe also weiter an meinem Tee, während das Schäfchen bis zur Besinnungslosigkeit geschüttelt wird um dann von der Glöckchenente abgelöst zu werden.
Ja, Jedikräfte wären als Mutter wirklich nicht übel. Trage ich morgens das Tablett mit dem Frühstück ins Wohnzimmer, würde Mimi hinter mir her schweben, in ausreichendem Abstand zu allen Möbeln und Dekoartikeln, die man sich angeln kann.
Mit einer eleganten Flugrolle würde ich mich über Sofa und Tisch werfen, um sie vor dem Sturz auf die Nase zu retten. Ich würde spüren, wenn sie auch nur daran denkt, den DVD Player anzufassen. Und mittels Gedankenkontrolle könnte ich sie davon abhalten, sich während des Wickelns ständig hin und her zu drehen, Klamotten festzuhalten und nach der Schüssel mit Wasser zu greifen.
„Du willst still liegen bleiben, bis ich fertig gewickelt habe!“ Große Augen gucken zurück „Ich will still liegen bleiben...“ nun ja.
So muss ich dann doch mit normalsterblicher Geschwindigkeit aufspringen und sie aufsammeln, da sie bei ihrem Versuch am TV Tisch zu stehen und mit der Ente zu klimpern umgefallen ist. Es wäre so viel einfacher...
*krabbel krabbel *
„Mama hat da was auf dem Tisch in Reichweite stehen lassen, was mag das wohl sein?“

Oh weh, oh weh, ein See aus Tee. *pitsch patsch *



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