Freitag, 17. Juli 2015

Butterkekse im Freibad

Heute war einer der schönsten Sommertage. Mit knapp 30°C und strahlender Sonne, blauem Himmel und lauem Windchen. So wie früher.
Wir kommen um halb drei im Freibad an. Kühles Gras an den Füßen, aufpassen dass man nicht auf Bienen tritt, die auf den weißen Kleeblüten sitzen. Der erste Fuß im türkisblauen Wasser ist eisig. Klein Mimi lässt sich davon keineswegs aufhalten. Mutig stürzt sie sich in die Fluten, denn Kinder frieren nicht! Immer zwei Schritte vor mir bahnt sich das kleine schwimmwestentragende Mädchen mutig den Weg durch das für sie tiefe Wasser, das mir noch nicht einmal bis zum Knie geht.
Zuerst muss sie Rutschen. Etwa ein dutzend mal. Es ist so warm, dass ich schon gar nicht mehr merke, dass das Wasser vor ein paar Minuten noch eiskalt war.
Als nächstes erkunden wir das Tiefe Wasser im Nichtschwimmerbecken. Dort treibt sie, gehalten von ihrer Weste und meinen Armen herum und freut sich.
Und nach einer ganzen Weile gehen wir dann zu unserem Handtuch, was auf der Wiese im Schatten auf uns wartet. Wir trinken etwas und essen Buttekekse. Zwischen lachenden Kindern, Bienen und Pommesduft sitzen wir da wie schon ich als Kind dort gesessen habe, Butterkekse knabbernd.
Und wir freuen uns. Mimi füttert mich mit Keksen und ich füttere sie, dazwischen kichern wir uns zu.
Jetzt müssen wir aber den Rest des Geländes erkunden. Wir laufen über die große Wiese, vorbei an Männern, Frauen und Kindern, die liegen und lesen, Eis essen oder sich unterhalten. Auf zum Sandkasten. Während Mimi im Sand gräbt, erst zaghaft und dann mit ganzem Körpereinsatz sehe ich die Bäume unter denen ich vor etlichen Jahren mit der besten Freundin gesessen hab und über Jungs sinnierte. Pappeln, die mit ihren gelben Blättern jedes Jahr den baldigen Herbst anmeldeten und ein Gefühl von „bald fängt die Schule wieder an“ mit sich bringen. Schluss mit Freizeit und Freiheit einen Sommer lang. Der kleine Captain befielt Richtung Karussell zu laufen. Mit konzentriertem Gesichtsausdruck dreht sie ein paar Runden und dann müssen wir weiter.
Wir gehen noch hundert Meter weiter und finden einen Matschplatz! Dort läuft Wasser, das man selber hervor pumpt über Betonschalen in Bachläufe, die mit Barrieren gestaut werden können. Jetzt wird geforscht. Das fließende Wasser ruft Freudenschreie hervor und der Sandmatsch wird mit wissenschaftlicher Neugier genau untersucht.
Mimi kann sich wirklich lange mit Wasser beschäftigen. Schöpfen, betrachten, mit den Füßen platschen oder einfach nur über den Bauch laufen lassen. So vergeht auch ziemlich viel Zeit bis wir wieder im eigentlichen Planschbecken landen.
Die Sonne sinkt langsam tiefer, der Himmel strahlt noch immer in klarem Blau und um uns rum ist kein Ende in Sicht was das heitere Treiben angeht. Doch klein Mimi wird langsam bockig und läuft immer wieder weg, will alleine herumlaufen, was hier leider nicht geht.
Wir gehen noch einmal zu unserem Handtuch und wundern uns über die Musik, die aus dem offenen Fenster des Fitnessstudios neben uns schallt. Sie nimmt sich einen Keks und wippt den Oberkörper zur Musik. Betrachtet die Kinder und Muttis im Kleinkinderbecken.
Leider ist jetzt auch Zeit für uns, einzuräumen.
„Nunni, Nunni!“ verlangt Mimi und wir packen zusammen.
Selber laufen geht nicht mehr und so trage ich sie hinein, wir duschen uns Sand und Schwimmbadwasser ab und suchen uns eine Umkleidekabine. Dort bekommt sie dann auch ihren Nunni und reibt sich die Augen.
Auf dem Weg zum Auto muss ich sie wieder tragen. Wir fühlen uns sonnengewärmt und wassergekühlt, absolut erschöpft und wundervoll zufrieden.

Donnerstag, 5. Februar 2015

Die Jagd nach dem verlorenen Nunni



Heute morgen als ich die Katzenkotze wegwischte, die an einem fast unerreichbaren Punkt der Wohnung gelandet war, nämlich zwischen Sofa und Heizung, entdeckte ich dort einen Nunni. Er hing zwischen den Rippen der Heizung und muss wohl irgendwann beim Runterfallen dort hängengeblieben sein. Da ich eh mit dem Kopf zwischen Sofa, Wand und Fensterbrett klemmte, angelte ich ihn hervor, drehte das staubige Ding zwischen den Fingern und überlegte, dass ich ja eigentlich alle anderen Nunnis ebenfalls suchen könnte um sie zu waschen. Denn dieser hier hatte es wirklich nötig. Es handelte sich um einen lang vermissten Nunni mit Entenmotiv. Schön, dass der mal wieder da war.
Fehlten noch 8.
Aber erst einmal frühstückten wir gemütlich. Die Katzenkotze und ihr Geruch waren ja jetzt fort, was das Frühstück auch gemütlich machte.

Nach dem Abräumen des Tisches setzte ich meinen imaginären Indiana Jones Hut auf und machte mich auf die Suche.
Die ersten Nunnis waren leicht zu finden. Einer lag auf dem Wickeltisch, den fand ich gleich nach dem Nach-Frühstück-Gewitter wegmachen. Ein transparenter. Die sind besonders schwer zu finden. Ein weiterer lag im Fensterbrett im Kinderzimmer und einer im Kinderbett. Yey, schon 4!
Ich erinnerte mich auch daran, einen im Wohnzimmerregal gesehen zu haben.
Ja, da war der pinkfarbene! 5!
Noch einer in der Wickeltasche im Nunnietui. 6!
Für die weitere Suche benötigte ich nun eine Taschenlampe, denn auch in den dunklen Orten der Wohnung, wo man mit Gefahren wie bissigen Silberfisch-Piranhas oder fressfrohen Teppichkäfern rechnen muss, könnten sich noch welche befinden.
Das Öffnen des Flurschrankes, weil da die Taschenlampe drin sein muss, erregte wieder Mimis Aufmerksamkeit. Vier Hände suchten im Schrank, wobei 2 Hände nur Durcheinander verursachten, aber 1 Hand fand immerhin eine Lampe. Zwar nicht die Taschenlampe, aber ein Fahrradlicht.
Damit kroch ich nun auf dem Boden herum.
„Attacke!!“ dachte sich Mimi, denn während ich vorm Sofa lag und darunter leuchtete, kreischte sie vor Freude und kletterte auf meinen Rücken. „URGx!“ Ein Aufstehen war nicht möglich, und im Lichte der Taschenlampe sah ich zwar keinen Nunni (verdammt!) aber einen riesigen, gefährlichen Teppichkäfer, der mit gefletschten Zähnen auf mich zu kroch. „Nag-nag-nag-nag!“ Leider konnte ich mich nicht rühren, denn über mir war der Couchtisch und auf mir das Kind, welches an meinen Haaren zog. Was also tun?
Kitzelattacke! Nicht dem Käfer sondern der Mimi entgegen, denn so konnte ich sie herunter rollen und mit gekonntem Backflip-Rückwärtsrolle-Roundhouskick unterm Tisch hervor gleiten und leider mit dem Fuß auf einen Baustein landen. „AAAH!“ Natürlich war das eine Pyramide. Pyramiden sind sehr gefährlich. Mumien und so. Außerdem tun sie weh wenn man drauf tritt.
Ich klopfte mir Staub und Spinnenweben von den Schultern, rückte den Hut zurecht und pirschte weiter in die Küche. Unter der Bar fand ich Nunni Nummer 7!
Ein weiterer heißer Tipp war das schmale Regal, unter dem sich ebenfalls viele Geheimnisse verbergen konnten. Es war zwar nur 30x30 cm breit, aber nachdem ich es beiseite gerückt hatte, fand ich eine Tütensuppe, einen Kochlöffel, einen Plastiklöffel und ganz viel Staub. Hm, ob sich da jemand eine Mahlzeit für schlechte Tage gebunkert hat? Die Utensilien waren verdächtig zusammengehörig.
Mimi kam mit ihrem Nachtzeug in die Küche. „Ndaaa!“ und drehte wieder um. Ohne Nachtzeug, das ich zurück ins Kinderzimmer brachte. Hinter einem Schränkchen, auf das ich das Nachtzeug legte fand ich Nunni Nr.8!
So, der letzte Nunni kann auch nicht verschwunden sein. Ich leuchtete auf dem Weg ins Schlafzimmer den Flur ab. Unterm Router, unterm Schuhschrank, hinter der Garderobe...nichts. Im Schlafzimmer fand ich unterm Bett außer aggressiven Wollmäusen auch nichts. Bevor sie mich jedoch entdeckten, schaltete ich das Licht aus, rollte mich zur Seite und stellte mich Tot. Denn Wollmäuse halten Tote für Gleichgesinnte, darum findet man auch neben vielen Leichen so viele Wollmäuse, die sich ganz dicht an den kalten Körper kuscheln. Und je länger der Tote liegt, desto mehr Wollmäuse krabbeln heran. Aber ich kroch langsam auf Zehenspitzen beiseite. Schaute unter Kopfkissen, unter die Matratze und fand: ein Lesezeichen. Na immerhin etwas.
Jetzt musste ich aber erstmal Fangen spielen mit Mimi, die lachend ums Bett herumlief.

Um den letzten verschollenen Nunni zu finden, musste ich wohl weitere Nachforschungen anstellen. Ich ging in meine Bibliothek und blätterte in alten Wälzern auf der Suche nach Hinweisen und Augenzeugenberichten. Die Zeit verging, doch ich fand nichts. Auch nach angestrengtem Überlegen fiel mir kein weiteres Versteck ein. Hmm.. die Kalten Katakomben des Kühlschranks? Wohl nicht. Die endlosen Wasserfälle des Badewannensees? Auch nicht. Aber die geheimnisvolle Riesenspalte unterm Fernsehschrank. Dorthin könnte ich noch einmal reisen.
Dort angekommen musste ich mit Schrecken feststellen, dass mein Lesezeichen in die Hände, kleinwüchsiger Eingeborener gelangt ist und der Gefahr ausgesetzt war Knicke zu bekommen. Ich verhandelte mit Handzeichen und bot zum Tausch meine Taschenlampe an.
„Da: Licht!“
„Dada! Ngaa!“
Ohne Lampe kroch ich nun langsam auf die Spalte zu und fand diverse Korken, eine Kastanie und eine DVD Hülle. Aber keinen Nunni.

Dann wird wohl einer wirklich verschollen sein, dachte ich. Schade.
Also kümmerte ich mich um eine lang geplante Aufräumaktion. Mimi befand sich derweil im Kinderzimmer und räumte eine Schublade aus, in der ich Kleidungsstücke aufbewahrte, die ihr zu klein geworden waren. Da war sie beschäftigt und ich konnte wieder einmal Dinge zurück in die Räume tragen, denen sie entstammten.
Als ich ein paar Lätzchen und Spucktücher ins Kinderzimmer trug, stand Mimi noch immer an ihrer Schublade und kramte. Und sie hatte einen Nunni im Mund! Es war der lang verschollene Nunni mit dem kleinen Elefanten. Den hatte sie wohl für schlechte Zeiten in der Schublade gebunkert, sowas.
*flupp *
Meiner. Tagsüber sind Nunnis zum Glück nicht so wichtig, dass sie sich beschweren würde, wenn ich ihr einen aus dem Mund klaue.
In der Küche führte ich einen kurzen Tanz des Erfolges auf und warf meinen Nunnischatz ins Waschbecken! 


Mittwoch, 28. Januar 2015

Bam-bam-bam



Nach den ersten Schritten kommen die zweiten Schritte und schon läuft das Kind durch die Wohnung. Erst lieber mit Mama oder Papa an den Händen (oder jeder x-beliebigen Person, von Krankenpfleger bis Verkäuferin, die sich da gerade dem Kind entgegen beugt) und dann merkt das Kind irgendwann: He, das geht ja auch alleine!

Das war letzte Woche. Diese Woche hat unsere kleine Mimi herausgefunden, dass man auch laufen kann, wenn man etwas in der Hand hat! Und das macht gleich nochmal so viel Spaß.
Wir sind im Schlafzimmer und ich mache die Betten, während klein Mimi meinen Kleiderschrank ausräumt. Sie sucht sich immer das eine pink-gelb-grün geringelte Paar Socken zwischen den ganzen schwarzen Socken heraus und spielt damit herum. Klappert aber auch beim x.Mal nicht. Als nächstes findet sie Papas Homer-Simpson-Kopf Hausschuhe und piekst sie in die Augen. Dann seh ich nur noch wie sie mit dem Schuh in der Hand aus dem Schlafzimmer wankt. Trotzdem klappe ich das zweite Bettdeck auch noch um.
Richtung Wohnzimmer kommt mir Mimi mit einem Notizblock in der einen und zwei Kulis in der anderen Hand entgegen. Wir führen einen kleinen Tanz im Türrahmen auf, denn keiner möchte den anderen zufällig umschubsen, dann läuft sie Richtung Kinderzimmer und ich ins Wohnzimmer.
Dort falle ich fast über Homer's Kopf und sammele die restlichen Kulis wieder in den Stiftebecher.
Schnell ins Kinderzimmer gucken.
Im Augenwinkel sehe ich wie ein kleiner betrunkener Pirat im Flur entlangwatschelt.Im Kinderzimmer finde ich meine Kulis und den Notizblock mit meiner wichtigen, leider nassgelutschten Einkaufsliste. Eine Ecke fehlt, ich hoffe sie hat geschmeckt.
Hier kann ich jetzt auch die Wäschetonne wieder einräumen, die irgendwie ihren Inhalt auf dem Kinderzimmerteppich verloren hat. Schnell noch ein paar Bauklötze wieder in den Karton werfen.

„Hallloooooo, Bääääbiiiii!!“ jault es aus der Küche. „Krrrrrrrrk!“ gefolgt von einer leiernden Drehorgelmusik, die man normalerweise in Filmen mit gruseligen Clowns hört. Jeder unwissende wäre lieber aus dem Fenster gesprungen, als sich die Küche zu wagen um zu gucken was dort vor sich geht. Muttis, die ebenfalls einen Krabbel Winnie Pooh geschenkt bekommen haben, sind da abgebrühter.
Einzige Ausnahme: Man läuft im Halbdunkel durch die Wohnung und rennt gegen dieses Plüschtier was den Tritt mit einem „Ahahahaaaaa!“ - Grusellachen kommentiert! GAH! Welcher Horrorfilmfanatiker hat dieses Ding bloß erfunden? Kinder finden es total niedlich. Auch Mimi trägt den Pooh Bär gern durch die Gegend. Aber ein krabbelndes, großköpfiges Ding, welches mit einem „Krrrrrrrrk!!!“ den Kopf exorzistisch nach hinten dreht und „Lass uns was zu Naschen suchen!“ fordert, beschert den Eltern doch eher eine Gänsehaut als Knuddelalarm. Darum bekommt man den Pooh Bär in der Regel auch geschenkt und kauft ihn nicht selber.

In der Küche fand ich Kind, Krabbel-Pooh und diverse Dreckwäsche unter den Barhockern sitzen. Da lag wohl ein Stück Toast von irgendwann, an dem Mimi nun herumknabberte. Hmja, trockenes Brot schimmelt nicht.
Seufzend schnappte ich die Dreckwäsche und überlegte, was wohl passieren würde, wenn ich nicht alles wieder ins richtige Zimmer tragen würde.
Wären meine Socken in der Spülmaschine aufbewahrt? Die Bauklötze im Katzenklo und die Bilderbücher im Wäschekorb? Man müsste nur sitzen und beobachten, und das mit einer Ruhe, die sonst nur Forscher beim Drehen von Tierdokumentationen aufweisen, wenn sie beobachten wie das arme Zebrafohlen von Löwen gerissen wird. Nee, das kann ich nicht!
… Aber bald hat Mimis Papa Elternzeit...

Montag, 19. Januar 2015

Kackwettertage



Anfang Januar war die schöne Sonnenzeit vorbei. Wir hatten eine ganze Woche lang nur Mistwetter, Regen mit Sturm und Schneeflocken und Kälte und dann auch wieder frühlingshafte Wärme... es herrschte Chaos vor der Tür.
Drinnen herrschte auch Chaos. Zumindest legte Chaos alles daran die Herrschaft in meinem Reiche an sich zu reißen. Jeden Morgen wenn wir aufstanden, schlief das kleine Chaos noch und versteckte sich unterm Sofa, aber schon nach dem Frühstück mit klein Mimi am Tisch war es ganz in seinem Element. Und abends nachdem ich Mimi in ihr Bett gelegt hatte, versuchte ich das Chaos mal wieder in seine Schranken zu weisen und einen weiteren Abend in Siegerpose meine Zähne zu putzen! Yeah, Eye of the Tiger und so.

In den letzten Tagen hatte Mimi auch noch einen Schnupfen, weswegen das Chaos in Form von Taschentüchern und Medikamenten eine neue Strategie erfand: Biologische Kampfstoffe! Millionen unsichtbare Viren versuchten mich, die Hyper-aufräum-Mutti lahmzulegen. Zum Glück prallten sie an meinem Schutzschild ab und legten stattdessen meinen Mann lahm.

Eines Nachmittages wollten wir trotzdem raus in die Natur, die sich indes in weiß gekleidet hat. Wir liehen uns einen Schlitten und fuhren in die Berge hoch, denn dort war der Schnee rodelbar. Sobald wir ausstiegen machte Mimi großen Augen. Weiß, kalt! Der Schlitten war erstmal uninteressant. Auch dass der Papa uns beide auf dem Schlitten versuchte zu ziehen. Sie verflüssigte sich in ihrem Schneeanzug und versuchte zwischen meinen Beinen zu Boden zu flutschen. Also hielten wir an, und sahen dem Papa zu wie er einen Schneemann baute, und Mimi probierte den Schnee zu essen. Der Schnee schien gut zu schmecken, vermutlich lustig, denn sie kicherte und freute sich.
Also ab zum Abhang, damit wir auch noch ein wenig Action bekamen. Doch leider waren die Kufen rostig, der Abhang doof, der Schnee interessanter und überhaupt wollte Mimi lieber was anderes machen. Außerdem waren da Hunde!
Tiefgekühlt und ziemlich erschöpft fuhren wir wieder nach Hause und nahmen uns vor, wieder öfter in die Natur zu fahren, denn der kurze Ausflug war doch erstaunlich anstrengend.

Zurück zum Chaos, denn es ereignete sich noch etwas im Januar: Unsere Mimi bekam ein ausgezeichnetes Gespür für „Das Ding mit dem größtmöglichen Schaden!“
Und das muss man sich so vorstellen:
- Auf dem Tisch stehen 2 Tassen. Eine voller Tee, eine fast leer. Welche Tasse angelt sie um daraus trinken zu wollen? Genau, die volle Tasse. Zudem handelte es sich in diesem Fall auch noch um schwarzen Tee, koffeinhaltig und stark färbend. Sie kippte die Tasse beim Trinken über ihr weißes Shirt.
- Auf dem Bett liegen verschiedene Gegenstände, aus den Hosentaschen meines Mannes: Geldbörse, Kleingeldbeutel, Gürtel, Feuerzeug, Zigaretten, Taschentücher, Schlüssel.
Was greift sie sich zuerst? Die Zigarettenpackung. Gaah! Als ich ihr sie wegnahm, hatte sie das Feuerzeug in der Hand.
- Auf dem Flur stehen diverse Taschen voller Einkäufe mit sämtlichen Lebensmitteln und bunten Verpackungen, knisternd, klappernd und super aufregend. Mimi greift in die Schüssel mit Katzenfutter, die in der Ecke steht. Das Nassfutter, nicht das Trockenfutter.
- Auf dem Regal hinter unserem Bett stehen einige Kuscheltiere, ein leeres Fläschchen, Taschentücher, Handy, ein dicker Roman und ein Funkwecker mit spitzen Ecken. Was landet auf meinem Kopf um mich morgens zu wecken? Ja, der Wecker, gefolgt von dem Wälzer! BÄM!

Ob das ganze aus Instinkt oder Rache fürs frühe Zubettgehen geschieht, haben wir noch nicht herausgefunden. Entweder haben Babys eine Art Urwissen darüber, wie sie mit dem geringsten Aufwand den größten Schaden anrichten können, oder sie sind einfach furchtbar nachtragend.
Ich werde das in den nächsten Monaten noch weiter beobachten und Studien über dieses Thema anfertigen.