Heute war einer der schönsten
Sommertage. Mit knapp 30°C und strahlender Sonne, blauem Himmel und
lauem Windchen. So wie früher.
Wir kommen um halb drei im Freibad an.
Kühles Gras an den Füßen, aufpassen dass man nicht auf Bienen
tritt, die auf den weißen Kleeblüten sitzen. Der erste Fuß im
türkisblauen Wasser ist eisig. Klein Mimi lässt sich davon
keineswegs aufhalten. Mutig stürzt sie sich in die Fluten, denn
Kinder frieren nicht! Immer zwei Schritte vor mir bahnt sich das
kleine schwimmwestentragende Mädchen mutig den Weg durch das für
sie tiefe Wasser, das mir noch nicht einmal bis zum Knie geht.
Zuerst muss sie Rutschen. Etwa ein
dutzend mal. Es ist so warm, dass ich schon gar nicht mehr merke,
dass das Wasser vor ein paar Minuten noch eiskalt war.
Als nächstes erkunden wir das Tiefe
Wasser im Nichtschwimmerbecken. Dort treibt sie, gehalten von ihrer
Weste und meinen Armen herum und freut sich.
Und nach einer ganzen Weile gehen wir
dann zu unserem Handtuch, was auf der Wiese im Schatten auf uns
wartet. Wir trinken etwas und essen Buttekekse. Zwischen lachenden
Kindern, Bienen und Pommesduft sitzen wir da wie schon ich als Kind
dort gesessen habe, Butterkekse knabbernd.
Und wir freuen uns. Mimi füttert mich
mit Keksen und ich füttere sie, dazwischen kichern wir uns zu.
Jetzt müssen wir aber den Rest des
Geländes erkunden. Wir laufen über die große Wiese, vorbei an
Männern, Frauen und Kindern, die liegen und lesen, Eis essen oder
sich unterhalten. Auf zum Sandkasten. Während Mimi im Sand gräbt,
erst zaghaft und dann mit ganzem Körpereinsatz sehe ich die Bäume
unter denen ich vor etlichen Jahren mit der besten Freundin gesessen
hab und über Jungs sinnierte. Pappeln, die mit ihren gelben Blättern
jedes Jahr den baldigen Herbst anmeldeten und ein Gefühl von „bald
fängt die Schule wieder an“ mit sich bringen. Schluss mit Freizeit
und Freiheit einen Sommer lang. Der kleine Captain befielt Richtung
Karussell zu laufen. Mit konzentriertem Gesichtsausdruck dreht sie
ein paar Runden und dann müssen wir weiter.
Wir gehen noch hundert Meter weiter und
finden einen Matschplatz! Dort läuft Wasser, das man selber hervor
pumpt über Betonschalen in Bachläufe, die mit Barrieren gestaut
werden können. Jetzt wird geforscht. Das fließende Wasser ruft
Freudenschreie hervor und der Sandmatsch wird mit wissenschaftlicher
Neugier genau untersucht.
Mimi kann sich wirklich lange mit
Wasser beschäftigen. Schöpfen, betrachten, mit den Füßen
platschen oder einfach nur über den Bauch laufen lassen. So vergeht
auch ziemlich viel Zeit bis wir wieder im eigentlichen Planschbecken
landen.
Die Sonne sinkt langsam tiefer, der
Himmel strahlt noch immer in klarem Blau und um uns rum ist kein Ende
in Sicht was das heitere Treiben angeht. Doch klein Mimi wird langsam
bockig und läuft immer wieder weg, will alleine herumlaufen, was
hier leider nicht geht.
Wir gehen noch einmal zu unserem
Handtuch und wundern uns über die Musik, die aus dem offenen Fenster
des Fitnessstudios neben uns schallt. Sie nimmt sich einen Keks und
wippt den Oberkörper zur Musik. Betrachtet die Kinder und Muttis im
Kleinkinderbecken.
Leider ist jetzt auch Zeit für uns,
einzuräumen.
„Nunni, Nunni!“ verlangt Mimi und
wir packen zusammen.
Selber laufen geht nicht mehr und so
trage ich sie hinein, wir duschen uns Sand und Schwimmbadwasser ab
und suchen uns eine Umkleidekabine. Dort bekommt sie dann auch ihren
Nunni und reibt sich die Augen.
Auf dem Weg zum Auto muss ich sie
wieder tragen. Wir fühlen uns sonnengewärmt und wassergekühlt,
absolut erschöpft und wundervoll zufrieden.
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