Dienstag, 27. Mai 2014

Update

Wir haben einen Wachstumsschub! Darum sind wir momentan auch alle sehr unausgeglichen. Ein Wachstumsschub passiert kleinen Babys alle paar Wochen. Dazwischen ist mal ein bis drei Wochen Pause und alles ist hübsch und super. Aber dann kommt es wieder zum absoluten Chaos.

Vor ein paar Tagen waren wir beim Kinderarzt zur U4 und alles war total interessant. Die Wände im Wartezimmer, die Tante, die neben uns so nett gelächelt hat, die bunten Prospekte auf der anderen Seite. Dann waren wir dran und die Arzthelferin war auch noch ganz nett, wiegen, messen, Reflexe kontrollieren. Aber schwupp – von jetzt auf gleich legte unser kleines Mädchen den Schalter um und fand alles scheiße! „nnnnnnnnnnng!“
Also nahm ich sie auf den Arm und wir warteten auf den Arzt. In der Zwischenzeit floss ein Schwall Milchkotze aus dem Baby und verteilte sich auf meinem Shirt und meinem Rock. Wildes Spucktuch wedeln.
Das Spucken wurde gerade zum andauernden Problem, denn nach jeder Mahlzeit kam ein Schwall wieder hinausgeschossen. „Völlig normal! Solang sie gut zunimmt und das Gewicht in Ordnung ist. Das könnte am Wachstumsschub liegen.“ Sagte der Arzt.
Aha. Ich besitze glücklicherweise ein Buch über diese mysteriösen Schübe. Erstaunlicherweise ist das Lesen in diesem Buch wie ein Blick in die eigene Zukunft. Nächste Woche was vor? Na dann wachsen wir mal!
Man könnte es allgemein als Unausgeglichenheit zusammenfassen, was da passiert. Es fängt langsam an mit Symptomen wie weniger Appetit, häufigerem Spucken, Klammern und steigert sich dann in ein Crescendo an Unzufriedenheit und Gnatz!
Aktuell sind wir gerade mittendrin. Den Tag verbringen wir mit einem 4-Phasen Rhythmus.
Phase 1: Wachsein und beschäftigt werden. Ja, aber nicht einfach irgendwas! HA! Ich will auf den Schoß. Aber ich will gucken, nimm deine Brust da weg, die will ich jetzt NICHT! Fernsehen ist an, oh, wie toll. Ah, da liegt Spielzeug, da will ich jetzt hin. NEIIIN, ich will nicht runter vom Schoß, ich will da hin und hier bleiben. Wie, das GEHT NICHT?? Ich will den Ball. Und das Nilpferd. Nein, wieder auf den Schoß, aber nicht sitzen. Tragen! Tragen ist jetzt gut, aber bloß nicht mehr hinsetzen.
Phase 2: Stillen. Na endlich! Du hast gemerkt, dass ich Hunger hab. Jetzt gib mir schon die Brust! mmmpmmmpmmmmp! Ich will nicht trinken. Doch, ich will. Aber nicht im Sitzen. Auch nicht im Liegen! Aaah, ich will endlich was trinken! Nein, nimm die Brust weg.
Phase 3: Schlafen. Gäääähn. Muss ich denn soo lange schimpfen, bis du endlich merkst, dass ich müde bin? Oh man, das kann doch nicht so schwer sein. Ich will aber nicht einfach hier so liegen und einschlafen, was denkst du denn? Näh, den Schnuller will ich auch nicht! Brust, ein wenig Nuckeln, das ist toll....
Phase 4: Freuen. Ach, ich bin aufgewacht! Wie schön. Oh hab ich toll geschlafen. Ich bin jetzt so ausgeruht und guck mal, alle sind noch da. Da kann ich Mama und Papa anlächeln und sie freuen sich darüber. Ach, und mein Spielzeug ist da, das Kuscheltier klimpert so schön. Und guck mal: ich kann meine Füße anfassen!

Ja. Nach einigen Tagen wird wieder in einer längeren Schlafphase ein Update runtergeladen und installiert. Der erste Patch ist schon da, auf einmal kann unser kleines Baby seine Füße anfassen, betrachten und in den Mund stecken. Dabei kann sie dann von einer Seite auf die andere Rollen und sich so ein paar Minuten beschäftigen, ohne dass sie hochgenommen werden möchte.
Laut Angaben des Buches beinhaltet das Update lustige Dinge wie Krabbelversuche, neue Laute werden gebrabbelt oder das Greifen nach Spielzeug wird gezielter.
Wir sind jedenfalls sehr gespannt, was da als nächstes folgt! Und bis dahin sind wir einfach alle mal etwas unausgeglichen. Also Abwarten und Tee trinken.


Buchempfehlung: Oje, ich wachse – Hetty van de Rijt

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