Mittwoch, 12. März 2014

U3

Die U3 stand ins Haus und alle waren nervös. Ok, ich war nervös. Aber mit einer Tickenden Zeitbombe namens Baby, die jederzeit lauthals anfangen kann zu schreien, ist das auch kein Wunder. Ich stand umn 8:00 auf, duschte und machte mir Frühstück. Mein Freund war schon unterwegs und Baby schlief noch.
Um 8:45 beendete ich dann diesen Prinzessinenschlaf, der ja auch seltsamerweise immer dann stattfand, wenn man was vor hatte. Dann gabs Frühstück fürs Prinzesschen und eine frische Windel. Dann wieder Frühstück. Und noch mal. Zwischendurch kam mein Freund nach Hause und frühstückte ebenfalls. Da unser Termin um 11:00 war, beendete ich das allgemeine Frühstücken um halb 11, scheuchte Mann zum Anziehen und stopfte Kind in den Kinderwagenaufsatz, was natürlich mit einem "EEEEH!" als lästig und beim Frühstücken unpassend bezeichnet wurde. Aber immerhin, schlafen war gerade mal ne anzunehmende Alternative.
Wir huschten also aus dem Haus. Die Sonne schien, die Temperaturen stiegen auf 8° im Schatten, was für einen März ganz ansehnlich war. Genaugenommen hetzten wir. Weil, man war ja wieder ein paar Minuten über der Zeit, zu der man eigentlich das Haus verlassen wollte.
Aber wir kamen pünktlich an! Die Kinderärztin befand sich in einer Passage im ersten Stock. Während wir auf den endlos auf sich warten lassenden Fahrstuhl warteten, diskutierten wir über das Pro und Kontra den Kinderwagen die Treppen hinauf zu tragen. Dann war der Fahrstuhl da. 2x1m Platz mit flackernden Lampen und ruckelnder Fahrt, das macht Freude! Nach geschätzen 5min Fahrt kamen wir im ersten Stock an. 
Mein Freund fand sofort einen Parkplatz für den Kinderwagen, interessanterweise waren an der Wand hinter den Wagen Parkuhren angebracht. Parken war aber glücklicherweise (noch) umsonst.
Ich meldete Baby an und freute mich über die freundliche Dame an der Rezeption!
Da wir Keimfrei waren, also ohne Ansteckende Viren, Bakterien und Pilze und wer weiß was Kinder noch so alles bekommen können, kamen wir in ein seperates Wartezimmer. Hier standen dann auch nur 4 Stühle, es hatte kein Fenster und war relativ Schmucklos. Ich fand auch keine Garderobe, denn ich pellte mich aus meiner Jacke, Schal und Strickjacke weil hier nahezu 30° herrschten. Dafür gab es einen Wickeltisch! Falls man dem stickigen Klima noch eine markante Note hinzufügen mochte.
Nach 5 Minuten war Babys Geduld zu ende. Nach weiteren 10 Minuten war auch das herumhampeln mit dem Papa nicht mehr lustig und man wollte eine Brust!
Das war dann mein erstes Mal ausser Haus Stillen. Mein Freund hing mir noch meine Strickjacke um die Schultern, damit sich auch keiner an meiner Brust stören konnte...meiner Meinung nach muss man mit Brüsten rechnen, wenn man ein Kinderwartezimmer betritt.
Etwa 15 Minuten später kamen wir dann auch dran. Baby wurde gewogen und gemessen, bekam Vitamin K und wir warteten auf die Ärztin. Baby war nun nackt mit Windel und meinem Schal bekleidet, sah aus wie eine Persische Prinzessin, denn die Ärztin wollte auch nochmal am nackten Baby herumwerkeln. Anziehen hätte sich da nicht gelohnt. Vor allem, da Anziehen eh immer "EEEEH!" ist und mit Ungnade endet.
Wir gingen dann über den Flur ins Ultraschallzimmer, wo die Hüftknochen betrachtet wurden. Das war dann mehr als "EEEH!" und Baby beschwerte sich lauthals. Aus Frust über diese ungeheuerliche Behandlung wurde dann auch auf meinen Schal gepullert - Windel war ja ab wegen Ultraschall.
Dann durfte ich unser empörtes Baby wieder anziehen. Alles war gut, nur die Brust musste wieder her!
Ein kurzes Abschlussgespräch mit der Ärztin und wir verließen unter Geschrei und Gezeter die Praxis.

Auf den nächsten Besuch bin ich gespannt... da gibts dann ne Impfung!

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