Samstag, 29. März 2014

Einkaufen mit Baby

Einkaufen mit Baby


Was einfach klingt bedarf leider langer Planung und Organisation. Ohne Baby geht oder fährt man einfach drauf los, aber jetzt geht das nicht mehr so einfach. Zumindest muss man in der ersten Zeit genau schauen, welche Märkte man wie nutzen kann. Ich habe anfangs die Krise bekommen, weil ich gemerkt habe, wie viele Variablen man überdenken muss, bevor man einfach so loslaufen kann.

Nach „Was brauch ich alles?“ kommt also die Frage: Wocheneinkauf oder nur ein paar Teile?
Hier entscheidet sich zum Beispiel ob man mit dem Auto fahren muss oder zu Fuß gehen kann, was bei schönem Wetter ja auch super ist.
Wocheneinkauf – klar – fahr mit dem Auto. Also hast du die Babyschale dabei. Das hat Vor- und Nachteile. Du kannst die Babyschale auf einen Einkaufswagen mit Babyschalenhalterung stellen, hast beide Hände zum Schieben und Einkaufen frei und es passt sogar der ganze Wocheneinkauf in den Wagen. Aber bieten leider nicht alle Supermärkte solche Einkaufswagen an, darum solltest du vielleicht schon vorher mal geguckt haben, wo du mit der Babyschale hin kannst. Die großen Aldi, dm und Lidl Märkte haben solche Wagen. Marktkauf jedoch hat Wagen mit eingebauter Schale wo du das Baby hineinsetzen kannst. Blöd nur, dass man das erst sieht, wenn man 5kg Kind in Schale über den Parkplatz in den Markt getragen hat. Also lieber schon mal vorher die Augen aufsperren und merken. Im Internet lässt sich nämlich leider nicht recherchieren, was die Märkte für Einkaufswagen haben.

Alternativ kann man das Baby im Wickeltuch oder der Trage am Körper durch den Markt tragen. Beides nimmt im Auto wenig Platz weg. Wenn man zu Zweit ist und einen großen Wagen fährt, kann man auch den Kinderwagen mitnehmen. Aber eben nur dann, denn alleine kann man nicht Kinderwagen und Einkaufswagen gleichzeitig schieben. Und in einem kleinen Wagen bekommt man logischerweise nicht alles unter, wenn man Kinderwagen, Babyschale und Einkäufe transportieren muss.

Wenn man nur wenige Teile besorgen will (ja, man kauft eh immer doppelt so viel) und mit dem Kinderwagen loszieht muss man sich folgende Frage stellen: Wo lege ich meine Einkäufe hinein? Ein Kinderwagen eignet sich nicht sehr dafür, neben Kind, Decke, Kuscheltier, etc auch noch Milch und Paprika zu verstauen. Die Diebstahl vermutenden Kassiererin wird von dir erwarten, an der Kasse alles auseinander zu Pflücken. Das ist erstens peinlich, hält zweitens den Typen mit der kurzen Mittagspause hinter dir auf, und wird drittens schon gar nicht deinem schlafendem Kind gefallen.
Hat also der Supermarkt deiner Wahl Einkaufskörbe? Wenn nicht, nimm dir etwas mit, was du zum Einkaufen benutzen kannst. Vielleicht hast du ja einen dieser tollen zusammenfaltbaren Körbe, die du unter den Kinderwagen legen kannst. Wenn nicht, probier aus, ob ein Fahrradkorb unter deinen Kinderwagen passt, denn die sind meistens niedrig und können hier zweckentfremdet werden. Die Einkäufe direkt in einen Beutel zu stecken hat meiner Meinung nach immer einen Beigeschmack von Ladendiebstahl, wird aber auch gern gemacht.
Der Vorteil bei Kinderwagen besteht zumindest darin, dass man auch einen ganzen Schwung Flaschen und Konserven kaufen kann, ohne sich auf dem Nachhauseweg tot zu schleppen. Denn entweder kann man seinen Einkauf in das praktische Fach unter dem Kinderwagen legen, oder seine Tasche daran hängen! Yey.

All diese Überlegungen sind auch noch Wetterabhängig, denn bei Regen und Schnee macht die Fahrt mit dem Kinderwagen keinen Spaß. Mir zumindest.
Ich für meinen Teil fange am Frühstückstisch schon an zu Überlegen, wie ich mir den Ausflug am Nachmittag am besten organisiere!

Im Schlimmsten Fall passiert nur noch Folgendes: Baby schreit und schreit und will nicht im Kinderwagen/Babyschale schlafen und du fährst gefrustet nach einer großen Runde wieder heim. Und isst zum Abendbrot Toast.

Freitag, 28. März 2014

Stuhl im Orbit

Stuhl im Orbit


Ich glaube alle Leute, die den Song von Grönemeier im Radio gehört haben, haben sich gefragt, was diese Zeile zu bedeuten hat: Stuhl im Orbit.
Viele Comedians haben vermutet und gelacht und in den meisten Köpfen kreiste bisher ein netter Standard Holzstuhl im Orbit der Erde herum. Wozu auch immer.

Seit letzter Woche kenne ich, glaub ich, die Lösung. Grönemeier hat den Song geschrieben, als er ein Neugeborenes Kind pflegte.

Vermutlich kann ich im Laufe der Zeit einen ganzen Roman über Windelgeschichten schreiben. Und vieles wäre noch nicht mal neu. Es weiß ja jeder wie niedlich kleine Babys sind, und was sie für Gesichter ziehen können, wenn sie sich in die Windel machen. Mein Baby faltet sich komplett zusammen. Fäuste Richtung Hintern, Beine Richtung Bauchnabel, Augenbrauen Richtung Nase und dazu kommentiert ein angestrengtes „ääääh!!!“
Zeitgleich schießt ein hörbares Gewitter in die weiche Windel. Einmal habe ich den Fehler begangen und bin sofort Richtung Wickeltisch gelaufen um zu Wickeln. Denn beim Aufklappen der Windel schoss ein weiteres Gewitter aus dem Kind. Glücklicherweise stand ich seitwärts gedreht und es schoss an mir vorbei. Ergo: Stuhl im Orbit. Ein Lob auf gemusterte Teppiche!

Aber ich will hier heute nicht nur von Dingen erzählen, die euch eh irgendwann passieren oder passiert sind, sondern gleich ein paar praktische Tipps und Erkenntnisse mit auf den Weg geben!

Punkt 1: Warte nach dem ersten Gewitter noch 5 Minuten bevor du wickeln gehst. Mindestens.

Punkt 2: stehe beim Wickeln generell in 45° Winkel ausgehend von der Schusszone. Vor allem Beim Reinigen der gefährlichen Zone, die auf Druck gern mit Explosionen reagiert. In den meisten Fällen handelt es sich aber nur um heiße Luft.

Punkt 3: Ich habe in den ersten 4 Wochen zu Hause generell nachts vorm Stillen die Windel gewechselt. Aufgestanden, beide total verpennt, nach dem Wickeln beide wach. Ist nicht gut, wenn man hinterher schnell wieder Schlaf finden möchte. Die heutigen Windeln sind meist so saugfähig, dass sie eine komplette Nacht dicht halten! Wenn allerdings Gewitter drin ist, geh lieber wickeln, das ist nicht so angenehm. Aber eine Pullerwindel hält meist auch bis zum Morgen durch. Stillen kann man dann im dunklen Schlafzimmer, gern auch im Liegen, da wird keiner richtig wach und Baby schläft schnell wieder ein, sobald es satt ist.

Punkt 4: Teste ruhig auch Billigwindeln durch, nicht nur Pampers sind auf dem Markt die besten. DM und Lidl bieten auch sehr gute, und viel günstigere Produkte an. Und erschrecke dich nicht, wenn du eine ultradünne Windel in der Hand hältst, die wird dicker, je mehr sie aufsaugt. Erstaunlich!

Punkt 5: Blähungen passen hier auch gut rein, drum gibt’s die Tipps jetzt hier. Wenn dein Kind Blähungen hat, und das wird es irgendwann auf jeden Fall, hilft folgendes: Bauchmassagen im Uhrzeigersinn und die Beinchen an hoch und runter, hin und her, Radfahren in der Luft treibt die Gase raus! Fencheltee oder Fenchel, Kümmel, Anis – Tee. Wenns nicht besser wird, Sab Simplex Tropfen aus der Apotheke holen und vom Löffel schlecken lassen. Oder bei Flaschenkindern mit ins Fläschchen geben. Danach knattert es und sollte nicht mehr drücken.

Punkt 6: Hab immer 2 Windeln dabei, wenn du das Haus verlässt!!

Punkt 7: Vergesse nie abends den Windeleimer zu schließen!

Mittwoch, 12. März 2014

U3

Die U3 stand ins Haus und alle waren nervös. Ok, ich war nervös. Aber mit einer Tickenden Zeitbombe namens Baby, die jederzeit lauthals anfangen kann zu schreien, ist das auch kein Wunder. Ich stand umn 8:00 auf, duschte und machte mir Frühstück. Mein Freund war schon unterwegs und Baby schlief noch.
Um 8:45 beendete ich dann diesen Prinzessinenschlaf, der ja auch seltsamerweise immer dann stattfand, wenn man was vor hatte. Dann gabs Frühstück fürs Prinzesschen und eine frische Windel. Dann wieder Frühstück. Und noch mal. Zwischendurch kam mein Freund nach Hause und frühstückte ebenfalls. Da unser Termin um 11:00 war, beendete ich das allgemeine Frühstücken um halb 11, scheuchte Mann zum Anziehen und stopfte Kind in den Kinderwagenaufsatz, was natürlich mit einem "EEEEH!" als lästig und beim Frühstücken unpassend bezeichnet wurde. Aber immerhin, schlafen war gerade mal ne anzunehmende Alternative.
Wir huschten also aus dem Haus. Die Sonne schien, die Temperaturen stiegen auf 8° im Schatten, was für einen März ganz ansehnlich war. Genaugenommen hetzten wir. Weil, man war ja wieder ein paar Minuten über der Zeit, zu der man eigentlich das Haus verlassen wollte.
Aber wir kamen pünktlich an! Die Kinderärztin befand sich in einer Passage im ersten Stock. Während wir auf den endlos auf sich warten lassenden Fahrstuhl warteten, diskutierten wir über das Pro und Kontra den Kinderwagen die Treppen hinauf zu tragen. Dann war der Fahrstuhl da. 2x1m Platz mit flackernden Lampen und ruckelnder Fahrt, das macht Freude! Nach geschätzen 5min Fahrt kamen wir im ersten Stock an. 
Mein Freund fand sofort einen Parkplatz für den Kinderwagen, interessanterweise waren an der Wand hinter den Wagen Parkuhren angebracht. Parken war aber glücklicherweise (noch) umsonst.
Ich meldete Baby an und freute mich über die freundliche Dame an der Rezeption!
Da wir Keimfrei waren, also ohne Ansteckende Viren, Bakterien und Pilze und wer weiß was Kinder noch so alles bekommen können, kamen wir in ein seperates Wartezimmer. Hier standen dann auch nur 4 Stühle, es hatte kein Fenster und war relativ Schmucklos. Ich fand auch keine Garderobe, denn ich pellte mich aus meiner Jacke, Schal und Strickjacke weil hier nahezu 30° herrschten. Dafür gab es einen Wickeltisch! Falls man dem stickigen Klima noch eine markante Note hinzufügen mochte.
Nach 5 Minuten war Babys Geduld zu ende. Nach weiteren 10 Minuten war auch das herumhampeln mit dem Papa nicht mehr lustig und man wollte eine Brust!
Das war dann mein erstes Mal ausser Haus Stillen. Mein Freund hing mir noch meine Strickjacke um die Schultern, damit sich auch keiner an meiner Brust stören konnte...meiner Meinung nach muss man mit Brüsten rechnen, wenn man ein Kinderwartezimmer betritt.
Etwa 15 Minuten später kamen wir dann auch dran. Baby wurde gewogen und gemessen, bekam Vitamin K und wir warteten auf die Ärztin. Baby war nun nackt mit Windel und meinem Schal bekleidet, sah aus wie eine Persische Prinzessin, denn die Ärztin wollte auch nochmal am nackten Baby herumwerkeln. Anziehen hätte sich da nicht gelohnt. Vor allem, da Anziehen eh immer "EEEEH!" ist und mit Ungnade endet.
Wir gingen dann über den Flur ins Ultraschallzimmer, wo die Hüftknochen betrachtet wurden. Das war dann mehr als "EEEH!" und Baby beschwerte sich lauthals. Aus Frust über diese ungeheuerliche Behandlung wurde dann auch auf meinen Schal gepullert - Windel war ja ab wegen Ultraschall.
Dann durfte ich unser empörtes Baby wieder anziehen. Alles war gut, nur die Brust musste wieder her!
Ein kurzes Abschlussgespräch mit der Ärztin und wir verließen unter Geschrei und Gezeter die Praxis.

Auf den nächsten Besuch bin ich gespannt... da gibts dann ne Impfung!