Es war so ein schöner Morgen. Valentinstag, wunderschöner Sonnenschein, zwar noch etwas frisch aber trotzdem ein schöner Tag für einen Ausflug.
Leider ging es zum Jugendamt.
Vorgeschichte:
Wir sind nicht verheiratet und hatten keine Ahnung, dass wir in diesem Fall eine Sorgeerklärung brauchen, wenn unser Baby den Namen vom Vater bekommen soll. Wir haben die Anerkennung der Vaterschaft im Standesamt gemacht und die sind auch nicht zu mehr im Stande. Vor allem nicht dazu, uns aufmerksam zu machen, dass wir noch eine Sorgeerklärung im Jungendamt machen müssen. Wären wir zur Vaterschaftsanerkennung ins Jugendamt gegangen, hätten wir dort beides bekommen. Umsonst!
Um Baby's Geburtsurkunde zu bekommen, haben wir unsere Originalunterlagen im Krankenhaus abgegeben, die diese weiter ans Standesamt geleitet haben. Welches sich bei mir um 9:00 morgens meldete um mir mitzuteilen, dass die Sorgeerklärung fehle. Ohne die gäbe es keine Geburtsurkunde.
Nach einem Anruf im Jugendamt wurde mir dann mitgeteilt, dass ich die Sorgeerklärung NACH der Geburt, nur mit Vorlage der Geburtsurkunde bekäme!
Siehe da, Verwirrung ist groß.
Nach mehreren Telefonaten mit beiden Ämtern sollten sie sich gegenseitig benötigte Unterlagen faxen, damit wir unserere Sorgeerklärung abholen konnten.
Deswegen waren wir also unterwegs. Leider umsonst, denn das Jugendamt hatte zwar Faxe bekommen, aber verfügte noch immer nicht über eine Bestätigung, dass Baby überhaupt auf der Welt war. Also eine Angabe vom Krankenhaus über die Geburtsdaten.
Nach eifrigem Überlegen, denn das Jugendamt war ja nicht schuld, beschlossen wir, zum Standesamt zu fahren (im Geburtsort, 30km entfernt). Es war ja schliesslich nicht so, dass ich dem Standesamt erklärt hatte, welche Unterlagen das Jugendamt benötigt.
Tag 2 der Ausflüge begann dann also mit strahlendem Sonnenschein und einer Autofahrt zum Standesamt. Baby war glücklicherweise sehr angenehm und schlief während der Fahrt. Auf dem Parkplatz angekommen bastelte ich mir das neue Tragetuch um den Körper und trug dann unser Baby durch die Stadt.
Diese neuartige Fortbewegungsweise wurde zunächst mit einem Beschwerde-"EEEH!" kommentiert. Aber aus dem lauten "EEEH!" wurde nach ein paar Metern ein etwas leiseres "EeeeehhhEEEeeehee" und dann ein leises Schlafen. Nur im Standesamt, als wir eine Weile im Zimmer der netten Dame (die natürlich nicht Schuld an der Sache war, das Jugendamt hätte ja anrufen können, wenn was fehlt) saßen, klang gelegentlich ein "e-e-eeh" aus Tuch. Einmal ein lauter Rülpser in die Stille, um noch etwas mehr Aufmerksamkeit zu bekommen...dann drangen aber wieder zufriedene Schlummergeräusche hervor, was vermutlich daran lag, dass ich begonnen hatte, auf dem Stuhl hin und her zu schwangen, wie eine senile Greisin.
Wir zahlten 20 Euro für eine Namenserteilung, denn Baby sollte den Namen vom Papa bekommen. Mit Sorgeerklärung wäre es kostenlos gewesen, aber ohne...nun ja, immerhin hatten wir es endlich geschafft und hielten unsere hart erarbeitete Geburtsurkunde in den Händen!
Zur Feier des Tages gingen wir in ein Cafe und aßen Bockwurst und Waffeln!
Wiederum einige Tage später besorgten wir uns dann die Sorgeerklärung vom Jugendamt, hatten ja jetzt die dafür benötigte Geburtsurkunde. Natürlich war das Jugendamt nicht schuld und bemitleidete uns sehr um die Mühen und Anstrenungen der letzten Tage, unsere Urkunde zu bekommen!
... wenn das Wetter nicht so schön gewesen wäre, hätten wir uns ja beschwert, über die vielen Fahrten und Gänge in die Stadt. Aber so waren wir nur sehr, sehr schlecht gelaunt, wenn das Gespräch auf die Ämter kam.
Dienstag, 18. Februar 2014
Donnerstag, 13. Februar 2014
Auf einmal Drei
.... Ja, da waren wir auf einmal zu dritt. Jahrelang gab es nur meinen Freund und mich und dann auf einmal das kleine Würmchen in meinem Bauch. 42 Wochen dauerte die Schwangerschaft und dann wurde im Krankenhaus eingeleitet.
Ja, war nett. Misoprostol! Immerhin war Baby nach 6 Stunden auf der Welt und gluckerte fröhlich vor sich hin. Ich dachte bis dahin immer, Babys schreien wenn sie geboren werden. Aber das erste was ich hörte, klang eher nach: "Hi!"
Ich genoss die standartmäßigen 3 Tage Krankenhausaufenthalt und war dann aber auch froh, wieder zu Hause zu sein. In Ratgebern und Büchern wird das gerne so formuliert: "Genießen Sie die Zeit im Krankenhaus, wenn Sie sich noch ausruhen können. Falls Sie hilfe brauchen ist immer jemand zur Seite und unterstützt Sie. Bleiben Sie ruhig länger, wenn Sie noch unsicher sind. Behagliche Atmosphäre. Angenehmer Aufenthalt. Etc."
Nunja. Für mich waren diese 3 Tage drei Tage anstrengender als 3 Tage Festivalcamping!
Zum Teil sorgte meine Bettnachbarin dafür mich in den Wahnsinn zu treiben. Denn wenn ihr Kind nicht schrie, quatschte sie mich, ihr Handy, ihren Besuch oder die Schwestern zu. Oder eben das schreiende Kind. Es gab ja immer etwas, wo man Wuseln konnte. Die Schwestern freuten sich sehr, als diese Person endlich entlassen wurde. Sagten sie zwar nicht, aber es wurde angedeutet.
Visite Nachmittag: "Ach, da sitzt sie und stillt!"
Schwester: "...und genießt die Ruhe..."
Beide lachen.
Bis dahin sah meine Zeit so aus: Verpennt aufstehen, 6:00 Visite, Waschen, Frühstücken, Schwester kommt mit Antibiotika im Tropf, Stillen, Schwester kommt und nimmt Tropf ab, Stillen, Bettnachbarin bekommt Besuch, Physiotherapeutin kommt, Schwestern kommen zur Bettnachbarin, Mittagessen, Stillen, verpennt sein, Besuch kommt, noch mehr verpennt sein, Stillen, Ärztin kommt, Tropf dran - Tropf ab, Stillen, Besuch, Geblubber von nebenan, Abendbrot essen, Stillen, Schwestern kommen, Geblubber und Telefonate von nebenan, ins Bett fallen vor Müdigkeit, Stillen, Stillen, Stillen und versuchen nicht einzuschlafen!! Einschlafen. Aufwachen um halb 2, Schwester kommt mit Tropf. Einschlafen und aufwachen, Schwester entfernt Tropf. Kind nebenan schreit. Wecker klingelt nebenan gegen 3, weil Kind gestillt werden muss, Licht an. Licht bleibt an bis Morgen graut! 5:30 Stillen, 6:00 Visite... und dann wieder von vorne.
Verständlich, wenn ich froh war, nach Hause zu dürfen?
Am 3. Tag war es dann soweit, mein Freund kam Vormittags und wartete mit mir darauf, entlassen zu werden. Wir gingen noch zur U2 zum Kinderarzt und warteten dann im Zimmer auf die Oberärztin, die anhand meiner Blutwerte entscheiden sollte, ob ich gehen durfte, oder nicht. Und wir warteten. Dann gabs Mittagessen. Und wir warteten noch immer. Gegen halb 4 kam dann die Nachmittagsvisite und war erstaunt mich noch anzutreffen. "ich dachte, Sie wären schon gegangen!" ...nein.
Nach kurzer Prüfung der Blutwerte, die schon seit Stunden da waren, durften wir dann verschwinden! YEY!
Leider war das erste, was Baby von der großen, weiten Welt draußen roch, Zigarettenqualm! Denn vor dem Eingang stand eine Gruppe Raucher.
Baby war zu der Zeit aber noch sehr gnädig mit uns und schlief gern und viel. Bekam so zum Glück auch nicht mit, wie wir fast 10 Minuten lang am Kindersitz herumprobierten, wie er denn nun mit den Gurten zu befestigen sei!
Dann... endlich dann, gings nach Hause!
Für mich aufs Sofa und dann ins Traumland! Geschafft.
Ja, war nett. Misoprostol! Immerhin war Baby nach 6 Stunden auf der Welt und gluckerte fröhlich vor sich hin. Ich dachte bis dahin immer, Babys schreien wenn sie geboren werden. Aber das erste was ich hörte, klang eher nach: "Hi!"
Ich genoss die standartmäßigen 3 Tage Krankenhausaufenthalt und war dann aber auch froh, wieder zu Hause zu sein. In Ratgebern und Büchern wird das gerne so formuliert: "Genießen Sie die Zeit im Krankenhaus, wenn Sie sich noch ausruhen können. Falls Sie hilfe brauchen ist immer jemand zur Seite und unterstützt Sie. Bleiben Sie ruhig länger, wenn Sie noch unsicher sind. Behagliche Atmosphäre. Angenehmer Aufenthalt. Etc."
Nunja. Für mich waren diese 3 Tage drei Tage anstrengender als 3 Tage Festivalcamping!
Zum Teil sorgte meine Bettnachbarin dafür mich in den Wahnsinn zu treiben. Denn wenn ihr Kind nicht schrie, quatschte sie mich, ihr Handy, ihren Besuch oder die Schwestern zu. Oder eben das schreiende Kind. Es gab ja immer etwas, wo man Wuseln konnte. Die Schwestern freuten sich sehr, als diese Person endlich entlassen wurde. Sagten sie zwar nicht, aber es wurde angedeutet.
Visite Nachmittag: "Ach, da sitzt sie und stillt!"
Schwester: "...und genießt die Ruhe..."
Beide lachen.
Bis dahin sah meine Zeit so aus: Verpennt aufstehen, 6:00 Visite, Waschen, Frühstücken, Schwester kommt mit Antibiotika im Tropf, Stillen, Schwester kommt und nimmt Tropf ab, Stillen, Bettnachbarin bekommt Besuch, Physiotherapeutin kommt, Schwestern kommen zur Bettnachbarin, Mittagessen, Stillen, verpennt sein, Besuch kommt, noch mehr verpennt sein, Stillen, Ärztin kommt, Tropf dran - Tropf ab, Stillen, Besuch, Geblubber von nebenan, Abendbrot essen, Stillen, Schwestern kommen, Geblubber und Telefonate von nebenan, ins Bett fallen vor Müdigkeit, Stillen, Stillen, Stillen und versuchen nicht einzuschlafen!! Einschlafen. Aufwachen um halb 2, Schwester kommt mit Tropf. Einschlafen und aufwachen, Schwester entfernt Tropf. Kind nebenan schreit. Wecker klingelt nebenan gegen 3, weil Kind gestillt werden muss, Licht an. Licht bleibt an bis Morgen graut! 5:30 Stillen, 6:00 Visite... und dann wieder von vorne.
Verständlich, wenn ich froh war, nach Hause zu dürfen?
Am 3. Tag war es dann soweit, mein Freund kam Vormittags und wartete mit mir darauf, entlassen zu werden. Wir gingen noch zur U2 zum Kinderarzt und warteten dann im Zimmer auf die Oberärztin, die anhand meiner Blutwerte entscheiden sollte, ob ich gehen durfte, oder nicht. Und wir warteten. Dann gabs Mittagessen. Und wir warteten noch immer. Gegen halb 4 kam dann die Nachmittagsvisite und war erstaunt mich noch anzutreffen. "ich dachte, Sie wären schon gegangen!" ...nein.
Nach kurzer Prüfung der Blutwerte, die schon seit Stunden da waren, durften wir dann verschwinden! YEY!
Leider war das erste, was Baby von der großen, weiten Welt draußen roch, Zigarettenqualm! Denn vor dem Eingang stand eine Gruppe Raucher.
Baby war zu der Zeit aber noch sehr gnädig mit uns und schlief gern und viel. Bekam so zum Glück auch nicht mit, wie wir fast 10 Minuten lang am Kindersitz herumprobierten, wie er denn nun mit den Gurten zu befestigen sei!
Dann... endlich dann, gings nach Hause!
Für mich aufs Sofa und dann ins Traumland! Geschafft.
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